Es ist erst wenige Tage her, da machte sich die Wettbewerbs-Kommission von „Unser Dorf hat Zukunft“ ein Bild davon, wie lebens- und liebenswert Bechtoldsweiler ist. Das erste Bürgerfest, das am Samstag im Bürgerhaus Premiere feierte, war nun quasi noch das Tüpfelchen auf dem I, das eine spannende Woche krönte. Denn was als kleines Fest der Begegnung im Dorf geplant war, entpuppte sich als Riesenerfolg. Und wurde seiner Intention voll und ganz gerecht: Es war ein Fest von Bürgern für Bürger.
„Das hier verkörpert genau das, was wir der Kommission in unserer Präsentation am Mittwoch nahe gebracht haben“, strahlte Ortsvorsteher Günther Konstanzer angesichts der vollbesetzten Tische beim Bürgerfest. „Schade, dass die Jury heute nicht noch mal kommen konnte“, setzte er mit einem Schmunzeln hinzu. Denn die kleine, gesellige Veranstaltung bildete eins zu eins das ab, was Bechtoldsweiler eine verheißungsvolle Zukunft verspricht: Jung und Alt, Alteingesessene und „Reigschmeckte“, Alleinstehende und Familien saßen gemeinsam am Tisch, suchten und fanden Begegnung – und trugen so dazu bei, dass Leben im Dorf herrscht.
Eine wichtige Rolle spielte dabei auch die örtliche Vereinsgemeinschaft, deren Mitglieder beim Bürgerfest tatkräftig anpackten. „Ein großer Vorteil ist: Keiner will an diesem Fest Geld verdienen“, betonte Thomas Seidel, der die Veranstaltung gemeinsam mit Günther Konstanzer und weiteren Helfern organisiert hat. Das Konzept dahinter ist so simpel wie genial: Jeder brachte seine Speisen selbst mit, die Getränke gab es zum Selbstkostenpreis. Ein für alle unkompliziertes Vergnügen, das den Organisatoren im Vorfeld auch nicht allzu viel Arbeit bescherte.
Dazu kam, dass viele Gäste Salate und selbst gebackene Kuchen – darunter sogar eine süße Versuchung in Form des Bechtoldsweiler Ortswappens – spendierten, was für ein reichhaltiges Buffet sorgte. Vor dem Bürgerhaus standen die Grills, an denen vor allem die männlichen Besucher in Aktion waren und einträchtig über die richtige Temperatur und Garzeit fachsimpelten. „Wo geht Begegnung besser, als wenn man gemeinsam am Grill steht?“, kommentierte der Ortsvorsteher, der sich vor allem über eines freute: „Dass so viele junge Familien aus dem Neubaugebiet da sind. Das ist einfach schön.“ Insbesondere auch an sie habe sich die Einladung gerichtet, denn viele seien neu zugezogen, hätten noch wenige Kontakte im Dorf. „Hier können die Leute miteinander ins Gespräch kommen und sich kennen lernen.“ Dementsprechend viel Gewusel herrschte im Bürgerhaus, denn auch viele Kinder waren da, die die Zukunft des Dorfes am eindringlichsten verkörpern. Zur entspannten Atmosphäre trug auch die Musik von Horst Hengstler bei, der am E-Piano Platz nahm.
Dazu kam, dass sich die Bechtoldsweilerner auch noch über einen besonderen Ehrengast freuen konnten: Trotz Wahlkampfstress stattete die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) dem Bürgerfest einen Besuch ab. Für die Beteiligung Bechtoldsweilers am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ fand sie lobende Worte: „Ganz toll, was hier alles auf die Beine gestellt wird.“
Dass das erste Bechtoldsweilerner Bürgerfest nicht das letzte gewesen sein soll, versteht sich also fast von selbst. „Es wird ganz sicher eine Neuauflage geben“, waren sich Günther Konstanzer und Thomas Seidel einig.