Die Jugend ist verdorben und zu nichts zu gebrauchen? Eine These, die schon in der Antike die Runde machte. Von wegen! „Wir können da aus eigener Anschauung widersprechen“, freute sich Kerstin Gothard von der Hechinger Gruppe von Amnesty International, als sie am Freitagabend in die Jahresausstellung einführte. Schülerinnen und Schüler der letztjährigen und diesjährigen Klassenstufe 9 des Gymnasiums Haigerloch hatten Menschenrechte – auf Tonpapier und mit Tusche – ins Bild gesetzt: zu sehen derzeit im Hechinger Rathaus.
AI-Gruppe unterstützt kanadische indigene Aktivisten
Entstanden sind ganz vielfältige Werke. Und natürlich haben die Schüler intensiv darüber diskutiert, was es bedeutet, wenn in einem Land – und da gibt es leider viele – Menschenrechte verletzt, mit Füßen getreten werden. „Die Gespräche, die hier entstanden sind, berühren mich noch heute“, gesteht Kunstlehrerin Judith Lenz, die mit den Schülern das Projekt umgesetzt hat.
Ergänzt wird die AI-Ausstellung in der Rathausgalerie mit Plakaten einer früheren Ausstellung im Bildungshaus, mit denen auf die die Verletzung der Menschenrechte in der Türkei aufmerksam gemacht wird.
Start des Briefmarkenmarathons
Traditionell verbindet die AI-Gruppe zudem mit der Jahresausstellung die Unterstützung eines Briefmarkenmarathons: Der Blick der Hechinger Gruppe geht dabei in ein Land, von dem man eigentlich denkt, so Gert Rominger, dass die Menschenrechte dort in guten Händen sind: Kanada. Doch wie es eben oft so ist: Die Wirtschaft schlägt die Interessen der indigenen Bevölkerung. Das Gebiet der Grassy Narrows First Nation ist seit gut fünf Jahrzehnten von Quecksilber verseucht. Auch hier ist es übrigens die Jugend, die von der kanadischen Regierung fordert, die giftigen Altlasten zu beseitigen.
Den musikalischen Rahmen für die Ausstellungseröffnung bot Uta Münch mit einem eher selten zu hörenden Instrument: der Konzertharfe.
Info Die Ausstellung wird bis 29. Januar gezeigt und kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden: montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr.
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