Nach neuen heftigen Beschwerden von Pendlern über die Zustände auf der Filstalbahn hat der Landkreis Göppingen die Tonart verschärft: In einem Brief an die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), die den Schienenpersonenverkehr im Land plant und koordiniert, wird dringend darum gebeten, auf das Unternehmen Go-Ahead einzuwirken, damit dieses Missstände behebt und die Kommunikation gegenüber Fahrgästen verbessert.
Brandbrief aus dem Landratsamt Göppingen
Jörg-Michael Wienecke, im Landratsamt Amtsleiter für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, schlägt in dem Brief Alarm: „Der Frust hat sich durch den seit dem Wochenende geltenden Baustellenfahrplan nochmals deutlich erhöht. Die Kommunikation gestaltet sich unterirdisch.“ Es fehlten an Bahnhöfen und Stationen konkrete Hinweise zu Zugfolgen, Ausfällen und Verspätungen. Dies sei „nicht akzeptabel“ und „ein weiteres Armutszeugnis“ für das „digitale Desaster“. Stattdessen gebe es neuerdings Corona-Hinweise in englischer und französischer Sprache, die von den Reisenden nur noch mit Hohn kommentiert würden. „Es muss besser werden“, sagte Wienecke der NWZ. In dem Schreiben an die NVBW betont der Amtsleiter: „Wir laufen Gefahr, auch die letzten Fahrgäste, die nach dem Lockdown noch verblieben sind, dauerhaft zu verlieren.“