Zweimal musste der Musikverein Salach im vergangenen Jahr Ausschau  nach einem neuen Orchesterleiter halten. Vorsitzender Silvio Caputo: „Nachdem wir einen Dirigenten gefunden hatten, schied er bald darauf krankheitsbedingt wieder aus, und die Suche begann aufs Neue“. Mit der Entscheidung für Jana Rabl sei nun „ein Glückstreffer“ gelungen.
„Es funktioniert prima, die Spielfreude ist da und die Chemie zwischen Musikern und Dirigentin stimmt“, freut sich Silvio Caputo. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht,“ so Jana Rabl. Der 30-Jährigen wurde die Musik schon in die Wiege gelegt. „ Meine Familie ist sehr musikalisch“, lacht sie. Als Nesthäkchen wuchs Jana Rabl mit zwei älteren Brüdern auf. „Als ich noch klein war, schenkte mir mein Bruder zu Weihnachten eine Querflöte und unterrichtete mich auf dem Instrument.“ Die Liebe zur Musik ließ sie fortan nicht mehr los, und zusätzlich lernte sie das Spiel auf den Klaviertasten. Mit Fleiß, Disziplin und Geduld übte sie und stellte bei verschiedenen Wettbewerben, darunter beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, ihr musikalisches Können mit der Querflöte unter Beweis.
„Nachdem es immer intensiver und erfolgreicher wurde, habe ich mich für das Studium entschieden“. Ab der elften Klasse begann sie parallel zur Schulzeit ein Vorstudium in der Schweiz. Nach dem Abitur wechselte sie 2006 an die Musikhochschule Stuttgart und belegte im Hauptfach Querflöte, als Nebenfach Klavier.
Sowohl in Blasorchestern als auch in Sinfonieorchestern war Julia Rabl während ihres Studiums ständig aktiv. Der Ehrgeiz packte sie, und der Gedanke, als Kapellmeisterin den Stab zu führen, ließ sie nicht mehr los. So begann sie noch während ihres Musikstudiums das Dirigierstudium in Stuttgart und machte dort 2013 ihren Abschluss. „Ich habe für mich entdeckt, dass es mir sehr viel Spaß macht“, so die musikbegeisterte junge Frau, die inzwischen in Waldstetten beheimatet und in Hussenhofen als Musik-Fachlehrerin und Instrumentalpädagogin beschäftigt ist.
Beim Musikverein Schwäbisch Gmünd-Hussenhofen übernahm sie ihr erstes Dirigat, 2016 wechselte sie nach Wißgoldingen. „Durch private Kontakte zu einigen Salacher Musikern erfuhr ich, dass dort die Dirigentenstelle vakant ist.“ Sie bewarb sich und das musikalische Profil sagte ihr zu. Seit Oktober leitet sie nun den Musikverein Salach.
Sie komme gut klar mit den 35 Orchestermusikern und der 15-köpfigen Jugendkapelle, betont sie. „Es harmoniert musikalisch als auch persönlich prima.“ Weil die Zeit zu knapp war, um schon im November ein großes Konzert zu spielen, wurde das Neujahrskonzert in der Stauferlandhalle auf den 28. Januar verlegt. Eine große Herausforderung für Jana Rabl, die für ihre Premiere in der Öffentlichkeit ein abwechslungsreiches Programm ausgewählt hat. „Sowohl klassische Ouvertüren als auch moderne Titel werden zu hören sein“.
Für Silvio Caputo ist auch der Brückenschlag zur örtlichen Schule wichtig. So ist neben Solistin Jennifer Grimaldi von der Kolping-Musikschule Süßen auch der Grundschulchor der Staufeneckschule beim Konzert dabei.

Von Phil Collins bis Franz von Suppé

Konzert: Unter der Leitung seiner neuen Dirigentin Jana Rabl hat der Musikverein Salach ein Neujahrskonzert einstudiert, das am Samstag in der Stauferlandhalle Salach stattfindet. Zu hören sind Musikstücke von John Williams, Phil Collins, Franz von Suppé und der Gruppe Toto. Neben der Jugendkapelle und dem großen Orchester werden auch der Grundschulchor der Staufeneckschule und eine Solistin der Kolping-Musikschule Süßen das Jahr 2017 musikalisch in Schwung bringen. Einlass ist um 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr.

Als Querflötistin beim Landespolizeiorchester

Jana Rabl wurde 1986 in Waldshut-Tiengen geboren. Querflöte und Klavier sind ihre bevorzugten Instrumente. Nach dem Abitur studierte sie Schulmusik, Orchestermusik und Instrumentalpädagogik, sie ist staatlich anerkannte Dirigentin und Fachlehrerin. Als Querflötistin ist sie seit 2007 aktiv, sie spielte im Landespolizeiorchester Baden-Württemberg, bei den Stuttgarter Philharmonikern, in der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz, dem Kammerorchester Pforzheim und hatte Engagements im Theater Heidelberg. Bei D-Lehrgängen des Blasmusikverbands Ostalb fungiert sie als Dozentin.