Die Geislinger Siechenkapelle öffnet in diesem Jahr nicht mehr, da die Renovierungsarbeiten noch andauern.   Nach Abschluss der Arbeiten ist in Zusammenarbeit mit dem Geislinger Kunst- und Geschichtsverein für das Frühjahr 2019 eine feierliche Wiedereröffnung, mit Präsentation einer Ausstellung über die Restaurierung der Siechenkapelle geplant.
Die Siechenkapelle, ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung, stammt im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurden Umbauten vorgenommen, 1811 wurde der Chor abgerissen. Nach Abschluss der Außensanierungsmaßnahmen an der Siechenkapelle im vergangenen Jahr wurde mit der Konservierung der Wandmalereien im Innenraum begonnen.
Das noch vollständig erhaltene Langhaus zeichnet sich im Inneren durch bedeutende Fragmente gotischer Wandmalereien aus.
Das Ganze ist von hohem künstlerischen Rang, was sich heute insbesondere an der Figur des über dem Spitz des Triumphbogens auf dem Regenbogen als Weltenrichter thronenden Christus sowie an den zu seiner Linken und Rechten knieenden, anbetenden Gestalten zeigt.
Die Wandmalereien befinden sich zum Großteil nur noch in einem fragmentarischen Zustand. Aufgrund der Nutzung, auch durch die benachbarte Straßenmeisterei, sind Ablösungen, Pigmentveränderungen, sowie starke Oberflächenverschmutzungen zu verzeichnen.
Schwerpunkt der derzeitigen Arbeiten ist vorrangig die Oberflächenreinigung und Konservierung der Mörtel-, Tünche- und Malschichten. Zudem sind Schäden an der Dachkonstruktion festgestellt worden, die nun mittels einer Schadens- und Maßnahmenkartierung erhoben und dokumentiert werden.