Die Freien Wähler Geislingen (FW) machen sich für eine personelle Aufstockung des Gemeindevollzugsdienstes stark. Die Gemeinderatsfraktion hat bereits einen entsprechenden Antrag formuliert und bei Oberbürgermeister Frank Dehmer eingereicht. Die Verwaltung möge – so heißt es in dem Antrag – wegen der angespannten Personalsituation und der (Nicht-) Erfüllung der erforderlichen Aufgaben im Gemeindevollzugsdienst prüfen, ob es möglich ist, zu den bisherigen vier zwei weitere Stellen zu schaffen. Hernach solle der Antrag im Verwaltungsausschuss und im Gemeinderat beraten und darüber abgestimmt werden.
Ausgangslage aller Überlegungen sei zum einen die Info-Veranstaltung zu Missständen in der Fußgängerzone – Müll, Lärm, Vandalismus –, zum anderen die Auftaktveranstaltung der Initiative „Wir steigern Verkehrssicherheit“ gewesen, erläutert der Fraktionsvorsitzende Ludwig Kraus. „Bei diesen Veranstaltungen hat sich bei uns der Eindruck manifestiert, dass viele Bürger das Gefühl der Sicherheit vermissen“, erklärt Kraus. Um dem gegenzusteuern, dränge man auf besagte Aufstockung. „Der Gemeindevollzugsdienst als Ortspolizeibehörde verteilt ja nicht nur Knöllchen an die Parksünder, das Aufgabengebiet ist riesig“, sagt Kraus. „Das reicht von der Überwachung von Hundehalter-Pflichten über Umweltschutz bis hin zur Geschwindigkeitsüberwachung.“ Und da sei im Falle Geislingens mit seinen fünf Stadtbezirken die aktuelle Besetzung einfach zu schwach. „Da müssen vier Leute eine riesige Fläche beackern, was ohnehin kaum machbar ist. Wenn dann noch jemand wegen Krankheit oder Urlaub fehlt, wird es richtig prekär“, sagt Kraus.
Man wolle keinesfalls eine „Überwachungsstadt“, betont der FW-Fraktionsvorsitzende, „da läuft man auch mit einer Aufstockung nicht Gefahr. Aber es gibt eben viele Ecken und Stellen in der Stadt, in der desaströse Zustände herrschen. Es ist deshalb wichtig, den Menschen zu zeigen, wir sind da, wir kümmern uns drum.“ Außerdem böte sich mit mehr Personal die Möglichkeit, etwa in der Überwachung des ruhenden Verkehrs, sprich: bei den Parksündern, präventiv zu wirken. „Menschen sensibilisieren, ein Umdenken anstoßen“, nennt dies Kraus. „Und wir hätten eine Chance, dass sich der Gemeindevollzugsdienst intensiver um die Stadtbezirke kümmert, was bislang nicht leistbar ist. Denn auch dort gibt es Missstände und sind Raser unterwegs.“