Ein wahren Hochgenuss geballter Akustikpower, gespickt mit viel Witz und Charme servierten die Stimmungsmacher von SojaB am Samstagabend bei der Geislinger MieV. „Wir sind gerade auf unserer ,Schwarzer-September-Tour’ mit drei Gigs in Geislingen unterwegs.“ Mit diesen Worten eröffnete Ottmar Dörrer, Sänger und Gitarrist der fünfköpfigen Formation den zweieinhalbstündigen Auftritt. Eigentlich hatten die Organisatoren der Geislinger Musikerinitiative (MieV) das SojaB-Konzert unter freiem Himmel geplant, doch aufgrund der unsicheren Wetterlage spielten die „Bohnen“ indoor.
Mit „Cancao de amor colorida“ und „Poco poco“, zwei heißblütigen spanischen Anheizer-Songs, machte sich sofort große Begeisterung in der fast voll besetzten urigen MieV-Location breit.
„Viele unterwegs“, einer der selbst geschriebenen schwäbischen Titel von SojaB, passte zu den aktuellen Ausschreitungen in Chemnitz. Dörrer stellte in diesem Zusammenhang fest, „dass dieser Wahnsinn in Deutschland schleunigst aufhören muss“.
Außer auf Spanisch und auf Schwäbisch singen die „Bohnen“ auch auf Englisch. Bei der MieV etwa feuerten sie den alten Ray-Charles-Klassiker „Hit the road, Jack“ a capella auf das gut eingestimmte Publikum ab. Dieser Song wurde noch getoppt vom „Jailhouse Rock“, und in beiden glänzte Bodo Florian stimmlich bis in die höchsten Tonlagen.
Besonders launig präsentieren SojaB immer ihre schwäbischen Eigenkompositionen. Allein, was den Inhalt von Stücken wie „d’Kneipe“, „An d’r Kande“ und „Meira Samär“ anbelangt, gibt es etwas zu lachen. Ensprechenden Beifall ernteten die Musiker dafür.
Besonders ausgeklügelt ist die virtuose Spielweise von Bassist und Gitarrist Michael Melz, von seinen Kollegen „Heinz“ genannt. Immer mit dem passendem Instrument am Start wechselte der Mann an den dicken Saiten zwischendurch auch zur Akustikgitarre und begeisterte mit gefühlvollen Gitarrenriffs.
Bandleader Juan Carlos Zuniga Lara sorgte mit fetzigen Stimmungskrachern wie „Baila Baila“, „Volare“, „La Bamba“und „Bamboleo“ für musikalischen Zündstoff. Für den passenden Rhythmus sorgte Andy Kröner am Chachon. Auch stimmlich überzeugte der Percussionist mit zwei perfekt gesungenen Hits: „Can´t wait until tonight“ von Max Mutzke und „Du bist das Licht“ von Gregor Meile.
Bestens aufeinander abgestimmt präsentierten die Fünf über zwei Stunden lang einen Knaller am anderen. Als Zugabe erklang das längst ersehnte „Mei Chef isch a Arschloch“, in das sich einige Gäste ungeniert und lauthals einklinkten.
Info SojaB spielen am Wochenende nochmal zwei Mal: am Samstag ab 17 Uhr im Geislinger Biergarten im Stadtpark und am Sonntag ab 15 Uhr beim Weinfest im Rätsche-Garten. Bei schlechter Witterung fallen beide Open-Air-Veranstaltungen aus.