An den Kundentagen im Juni hatte Liebherr den neuen Raupenkran LR 1800-1.0 präsentiert. Im Rahmen der Prototypenerprobung musste er sich nun beim Hub der ersten großen Prüflast bewähren. Problemlos habe der neue Raupenkran 560 Tonnen am 84 Meter langen Hauptausleger mit Derricksystem bei zwölf Meter Ausladung bewältigt, berichtet das Unternehmen.
HSLDBV – so heißt das getestete Auslegersystem des LR 1800-1.0. Es besteht aus dem besonders starken Hauptausleger (HSL), dem Derricksystem (D) und dem neuen Schwebeballast mit Klapprahmen „V-Frame“ (BV). Der V-Frame ist eine hydraulisch verstellbare Ballastführung, mit der enorme Verstellwege zwischen 14 und 23 Metern Ballastradius möglich sind. Er biete höchste Flexibilität im Vergleich zu der sonst üblichen starren Führung für große Ballastradien.
Beim Hub der Prüflast waren 400 Tonnen Schwebeballast auf die maximalen 23 Meter Radius ausgefahren. Zusätzlich wurde der Kran mit 170 Tonnen Ballast an der Drehbühne und 70 Tonnen Zentralballast ausgerüstet. In den nächsten Wochen werden die Mitarbeiter der Kranabnahme den neuen LR 1800-1.0 mit noch höheren Lasten testen. Bis zur Bauma in München sollen die Erprobungen weitgehend abgeschlossen sein. Dort werde der Kran einer der Höhepunkte am  Liebherr-Messestand sein.

Wirtschaftlich zu transportieren

Herausragende Tragkräfte und eine weltweit wirtschaftliche Transportierbarkeit seien die Hauptmerkmale des neuen Großkrans. Er ist als besonders starker Industriekran für Einsätze mit Wippspitze und Derricksystem zum Beispiel für den Kraftwerksbau und die Petro-Chemie konzipiert. Beim Auslegersystem werden erstmals Gitterstücke mit drei Systemmaßen verwendet, die zum Transport dreifach ineinandergeschoben werden.
Zum wirtschaftlichen Transport trage auch bei, dass die Grundmaschine auf drei Meter Transportbreite bei einem maximalen Transportgewicht von 45 Tonnen konstruiert ist. Das Gewicht der Raupenfahrwerke von 60 Tonnen kann durch die Demontage der Raupenketten auf unter 45 Tonnen reduziert werden.

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