Beim Pony-Dressur-Turnier des RFV Rot am See, landesweit eines der ersten Turniere nach der Zwangspause wegen der Corona-Pandemie, zeigten sich die Reiter des Landesponykaders Baden-Württemberg durchsetzungsstark.
Erster Höhepunkt des Turniers war die Pony-Dressurprüfung Klasse L**-Trense am Samstag, bei der die Championats-Mannschaftsaufgabe des internationalen Pferdesportverbandes FEI geritten wurde. Die anspruchsvolle Prüfung erregte großes Interesse in der Pony-Szene. Bei 52 Nennungen wurde die Prüfung in zwei Abteilungen gerichtet.
Die erste Abteilung mit 22 Startern gewann mit 72,222 Prozent die baden-württembergische Kaderreiterin Marlene Maria Binder (RC Badhof-Bad Boll) auf DSP De Long. Auf dem zweiten Platz folgte die Vorjahres-Siegerin der FEI-Mannschaftsaufgabe, Hannah Stilgenbauer auf Godiva. Die Rheinland-Pfälzer Kaderreiterin erlangte 69,786 Prozent.
In der zweiten Abteilung waren 23 Paare am Start. Auch hier ging der Sieg an den baden-württembergischen Landeskader, erritten durch Pauline Kelly (RV Kehl-Sundheim) auf Consolida mit 69,145 Prozent. Den zweiten Platz belegte mit Hanna de la Fontaine (RFV Ammersee) auf Higgens und 69,069 Prozent eine Reiterin des bayerischen Perspektiv-Kaders.
Der in Satteldorf wohnende baden-württembergische Landesponytrainer Rudi Brügge freute sich über den Doppelsieg bei seinem Heimspiel und den Saisonstart: „Wir sind froh, dass der RFV Rot am See uns nach der langen Pause diese Möglichkeit bietet, wieder Turniersport zu betreiben.“ Turnierchef Volker Hollenbach zeigte sich am Samstagabend nach den ersten beiden Tagen unter Corona-Regeln entspannt: „Wir haben den Behörden ein ärztlich ausgearbeitetes Hygiene-Konzept nach der Corona-Verordnung Sportwettkämpfe vorgelegt. Dieses sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit, und alle Teilnehmer halten die Regeln gut. Wir haben wieder Spaß am Pferdesport.“
Sonntagfrüh wurde die zweite Abteilung der Pony-Dressur-Prüfung Klasse L**-Trense nach der FEI-Einzelaufgabe zuerst geritten. Auch hier blieb der Sieg im Ländle. In der als Qualifikation zum Pony-Master Baden-Württemberg dienenden Prüfung siegte die baden-württembergische Pony-Kaderreiterin Patricia Meinecke auf Clooney WE mit 70,732 Prozent. Den zweiten Platz belegte einmal mehr Hanna de la Fontaine auf Higgens mit 69,715 Prozent für den Bayernkader.
Richter Christoph Ebnet lobte am Sonntagmorgen die Teilnehmer: „Es zeigte sich durchweg ein gutes Niveau. Bedenkt man, dass es für viele Starter das erste Turnier auf diesem Level ist, können alle mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden sein. Außerdem wurden die Corona-Regeln und der Abstand durchweg diszipliniert eingehalten. Das ist toll!“
Die erste Abteilung der Pony-Dressur-Prüfung Klasse L**-Trense FEI-Einzelaufgabe folgte dann am Sonntagmittag. Hier zeigte sich nach dem Vortagessieg erneut Marlene Maria Binder auf DSP De Long mit 69,146 Prozent siegreich. Den zweiten Platz belegte Joan Weske-Haas auf Topinambur mit 66,911 Prozent.

Quali fürs Bundeschampionat

Bei den fünfjährigen Ponys konnte Kim-Lara Fauser (RC Sulzbachtal-Schönaich) mit einem Sieg der Dressurponyprüfung Klasse A und der Wertnote 8,1 den braunen deutschen Reitponywallach Dreisatz von Dreidimensional aus einer Mutter von Marienhofs Voyou fürs Bundeschampionat in Warendorf qualifizieren.
Bei den sechsjährigen Reitponys qualifizierte die Siegerin der Dressurponyprüfung Klasse L Joan Weske Haas den deutschen Reitponywallach Wintermärchen WE von BKS White Light aus einer Mutter von Champion de Luxe mit einer 7,7 für Warendorf.
Zur abschließenden Krönung des Wochenendes traten am Sonntagabend die zwölf besten Starter der beiden vorangegangenen FEI-Prüfungen zu einer Pony-Dressur-Prüfung Klasse L**-Trense FEI-Kür an. Die bereits zweimal siegreiche Marlene Maria Binder auf DSP De Long zeigte zu eingängigen Melodien wie Axl Foley aus dem Film Beverly Hills Cop auch hier wieder ihre Stärke und gewann mit einer Wertnotensumme von 75,667 Prozent mit deutlichem Abstand. Somit gelang ihr ein Hattrick: Sie gewann alle drei FEI-Dressurprüfungen des Wochenendes.
Turnierchef Dr. Volker Hollenbach resümierte: „Wir haben gezeigt, wie coronakonformer Pferdesport aussieht und waren einmal mehr mit Vorreiter in Süddeutschland. Wir freuen uns, dieses Konzept weiterentwickeln zu können und hoffen auf ein Abflachen der Pandemie, um auch Zuschauern wieder unseren schönen Sport zeigen zu können.“