Bei einer Enthaltung hat der Bau- und Umweltausschuss für 856 603 Euro umfangreiche Arbeiten an den Außenanlagen der Eichendorff- und Käthe-Kollwitz-Schule vergeben. „Sind Sie sicher, dass das im Rahmen unserer schulpolitischen Entscheidung gemacht wird, ganz gleich wie diese ausfällt?“, fragte Stadtrat Wolfgang Ansel (SPD) ein bisschen ungläubig: „Nicht dass wir jetzt in Anlagen investieren, die später überplant werden.“ Ähnliche Bedenken hatten bereits in der Gemeinderatssitzung Ende November dazu geführt, dass dieser Beschluss vertagt wurde.
Sie kommen nicht von ungefähr. Zur Erinnerung: Im Frühjahr 2019 hat Wolf Krämer-Mandeau, Leiter der Projektgruppe Bildung und Region „Biregio“, die Ergebnisse einer schulorganisatorischen Untersuchung vorgestellt, nach der unter anderem die beiden Crailsheimer Gemeinschaftsschulen am Standort der Eichendorffschule zu einem Campus zusammengefasst werden sollten. Damit nicht genug: Nach der Kommunalwahl hat sich der neugewählte Gemeinderat eingehend mit dem Thema beschäftigt; jede Fraktion erarbeitete eigene, zum Teil erheblich von dieser ersten Variante abweichende Vorschläge. Ein Beschluss steht noch aus. Baubürgermeister Jörg Steuler räumte jeden Zweifel aus: „Egal was Sie beschließen werden, es hat keine negative Auswirkung auf diese Vergabe.“
Es geht um Verkehrssicherheit
Nach Abschluss der Generalsanierung der Käthe-Kollwitz-Schule sollen die Außenanlagen beider Schulen aufgewertet werden. Gemeinsam mit den Schulleitungen hat das Ressort Bauen und Verkehr ein entsprechendes Konzept erarbeitet. In erster Linie stehen dringende Sanierungsarbeiten an, die der Verkehrssicherheit beider Schulen dienen. Aus pädagogischer Sicht wurden weitere Maßnahmen erarbeitet, die eine „Verbesserung der schulischen Abläufe“ zum Ziel haben.
Die Fuß- und Verkehrswege sowie Treppenanlagen an der Eichendorffschule sind in die Jahre gekommen; es gibt mittlerweile zum Teil erhebliche Risse, Setzungen und Wölbungen. An der Käthe-Kollwitz-Schule hingegen ist die Stützmauer aus Beton und U-Steinen aufgrund des Erddrucks in Teilbereichen einsturzgefährdet und muss saniert werden. Allein diese beiden Maßnahmen schlagen mit rund einer Dreiviertel Million Euro zu Buche. Bei den Maßnahmen, die das schulische Konzept vervollständigen sollen, geht es um die Gestaltung des Spielplatzes mit einem neuen Spielturm und Hackschnitzel. Das vorhandene Spielgerät ist der Verwaltung zufolge nicht mehr verkehrssicher: „Die Holztrittflächen sind altersbedingt marode und zerfallen.“
Im Zuge dieser Arbeiten wird der Zugang zur Mensa der Eichendorffschule erneuert und um eine Rampe ergänzt: Damit kann das Essen für die Schüler künftig per Servierwagen in den Speisesaal gefahren werden. „Dies wird die Arbeitsabläufe – und in erster Linie das Tragen der schweren Essensbehälter – dem Personal deutlich erleichtern“, so die Einschätzung der Verwaltung.
Die Generalsanierung der Außenanlagen soll noch in diesem Jahr angegangen werden; insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 1,1 Millionen Euro. Das weitaus größte Paket – die gesamten Straßen- und Landschaftsbauarbeiten – ist in der jüngsten Ausschusssitzung bei einer Enthaltung (Jörg Wüstner, AWV) an die Haller Firma FF-Bau Stephan Leutert vergeben worden.