Das Ergebnis liegt vor: Michael Dieterich hat die Wahl gewonnen. 52,67 Prozent der Stimmen hat der Diplom-Verwaltungswirt bekommen. Die bisherige Bürgermeisterin, Diplom-Verwaltungswirtin Petra Weber, erreicht nur 46,91 Prozent. „Ich bin nicht überrascht. Mit diesem Ergebnis habe ich gerechnet“, sagt Dieterich kurz nachdem das Ergebnis feststeht. „Das wurde mir zugetragen, von vielen Seiten, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt.“ Er sei mit dem Ziel angetreten, Bürgermeister zu werden: „Ich freu‘ mich sehr, dass es geklappt hat.“
4267 Bürgerinnen und Bürger hatten die Chance, darüber zu entscheiden, wer künftig auf dem Chefinnen-Sessel im Blaufeldener Rathaus sitzt: wie gehabt die Amtsinhaberin Petra Weber oder ihr Herausforderer Michael Dieterich.
Rückblick: Bürgermeisterwahl 2015
Vor acht Jahren haben sich neben Petra Weber, Ralf Beyer, Hans Hartmann und unter ferner liefen auch Michael König von der Nein-Partei zur Wahl gestellt. Bereits damals gab es so großes Interesse an der Frage, wer dieses Amt von Bürgermeister Klaus Köger übernimmt, dass das Hohenloher Tagblatt sein Wahlforum vom „Spektrum“ in die Mehrzweckhalle verlegt hat. Petra Weber war bereits während des Wahlkampfs 2015 als Favoritin gehandelt worden und holte sich schließlich auch überragende 88 Prozent der Stimmen. Heute, acht Jahre später, wünscht sich die mittlerweile 56-Jährige nach eigener Aussage lediglich mehr als 60 Prozent der Stimmen. Das Ergebnis dürfte maßgeblich von der Wahlbeteiligung abhängen. 2015 haben sich 63,4 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen bequemt, wenn sich ein amtierender Bürgermeister, eine amtierende Bürgermeisterin erneut zur Wahl stellt, ist das Interesse erfahrungsgemäß weniger groß.
Das Interesse an dieser Wahl 2013 in Blaufelden ist wiederum erstaunlich. Beim HT-Wahlforum wurden über 700 Besucherinnen und Besucher gezählt. Christine Hofmann, Leiterin der Redaktion, und Redakteur Sebastian Unbehauen moderierten die zweistündige Veranstaltung.
Wer bewirbt sich?
Petra Weber hat über 34 Jahre Berufs- und Leitungserfahrung in der Kommunalverwaltung und in ihrer ersten Amtszeit einen großen Teil der Projekte im Gemeindeentwicklungsplan auf den Weg gebracht oder bereits umgesetzt. Allein, es waren keine einfachen Jahre, wie unter anderem im HT-Forum deutlich wurde, bei dem ihre Ziele ebenso thematisiert wurden wie die Kritik an ihr und etliche Gerüchte, die sie ausräumen wollte.
Michael Dieterich ist ebenfalls Diplom-Verwaltungswirt. Seit 2010 ist er beim Militärischen Abschirmdienst, die vergangenen zwei Jahre war er als Personalrat freigestellt. Der 41-Jährige hat sich im vergangenen Jahr bereits in Wallhausen beworben. In Blaufelden verspricht er „Verständigung auf Augenhöhe mit allen Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern, Vereinen, Kirchen, ehrenamtlich Tätigen und Gewerbetreibenden“.
Großes Anliegen
Blaufeldens stellvertretender Bürgermeister Hermann Kießecker hat ein großes Anliegen, das er bei der Kandidatenvorstellung der Gemeinde ebenso formulierte wie jetzt vor der Wahl: Er fordert die Bürgerinnen und Bürger zu einem fairen Umgang miteinander auf: „Es wäre nicht gut, wenn nach der Wahl durch die Bevölkerung ein Riss ginge.“