Der Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli, darf in eine dritte Amtszeit gehen. Das stand vor der Wahl am Montag ja schon fest, weil außer Pauli niemand sonst kandidiert hatte. Aber auch in solch einem vermeintlich glasklaren Fall ist eine Wahl kein reines Schaulaufen. Auch nicht für einen Kandidaten mit reichlich Amtserfahrung, der in so einer Konstellation umso mehr gemessen wird an den Stimmen, die er eben nicht erhält. Die Wahl ist schließlich geheim, Abweichler können also leicht im Dunkel der Anonymität für Unfrieden sorgen. Dass auch wohlgelittene Landräte nicht mit allen Kreistagsmitgliedern auf derselben politischen Wellenlänge durchs Meinungsspektrum surfen, ist in der Demokratie eine Banalität ersten Ranges, führt aber in der Regel zu einigen Gegenstimmen. Bei der Wahl vor acht Jahren erhielt Pauli starke 46 von 59 Stimmen, am Montag ergab sich ein noch besseres Bild. Was sagt das aus? Dass Günther-Martin Pauli seine Arbeit gut gemacht hat. Der Landkreis geht beherzt Zukunftsfragen an. Das ist nicht allein das Verdienst des Landrats, aber zu großen Teilen. Zudem meldet er sich zu Wort, wenn es darum geht, die Politik von Bund und Land auch mal kritisch zu hinterfragen. Es ist anzunehmen, dass auch die dritte Amtszeit des im Zollernalbkreis verwurzelten Juristen und Kommunalpolitikers Früchte tragen wird.