Am Fuße der Zollernalb mit Blick auf das Hohenzollernschloss gibt es nicht nur schöne Natur, einen großen Golfplatz und ein neues Hallenbad, sondern auch Platz für Wohnmobile. „Zollernalbcamping“ nennt sich der Platz in Hechingen. Ab 1. April sind dort wieder Gäste willkommen – „über Ostern sind wir schon voll“, sagt Inhaber Wolfgang Klingler. Dasselbe gilt auch für den Sommermonat Juli, der Sommer ist für Auto- und Draußenschläfer naturgemäß die beliebteste Jahreszeit für ihren Urlaub.
So voll wie in Corona-Zeiten wird es allerdings wohl nicht, die Lage habe sich normalisiert. „Während Corona hatten wir deutlich mehr Gäste, nun gibt es Anmeldungen, aber deutlich weniger“, sagt Klingler. Viele steigen wieder auf Urlaub per Flugzeug oder im Hotel um, glaubt er. Zufrieden sei er trotzdem. „Wir nagen nicht am Hungertuch“, sagt er.
Preise um 15 Prozent gestiegen
Allerdings hat auch der Campingplatzbesitzer mit höheren Kosten zu kämpfen, sei es für Energie oder Müllentsorgung. Er habe die Preise für seine Gäste deshalb um 15 Prozent erhöht, erklärt er. „Wir liegen damit aber immer noch im Rahmen – für einen Campingplatz in Hechingen“, sagt er noch. Schließlich liege der nicht am Garda- oder Bodensee.
„Aber wir haben die Burg, einen großen Golfplatz und ein neues Hallenbad in der Nähe“, betont er. Das lockt nicht nur Gäste aus ganz Deutschland an, sondern auch aus Afrika, Kanada, Schweden oder den Niederlanden. „Die Vielfalt unserer Gäste ist ganz gut“, sagt Klingler.
Die können auch nicht nur im eigenen Wohnmobil oder im mitgebrachten Zelt übernachten – ganz modern sind Schlaffässer, die es auch auf dem Zollernalb-Campingplatz gibt und dazu 50 Stellplätze für Caravans, 20 Wohnmobilstellplätze und viel Raum für Zelte.
Drei große Plätze
Und nicht nur dort haben Camper Gelegenheit zum Übernachten. Im Kreis gibt es insgesamt drei große Plätze, auch in Albstadt-Ebingen beispielsweise locken Fässer beim „Sonnencamping“. Außerdem gibt es dort 48 Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen, einen Reisemobilstellplatz mit 16 Stellplätzen, zwei Zeltwiesen, Stelzenhäuser und Ferienbungalows. Der Campingplatz am Schömberger Stausee verfügt über 20 Stellplätze und 40 Freiflächen für Zelte. Zusammengetragen sind die Angebote in einem Flyer des Kreises. Der kann auch auf der Homepage www.zollernalb.com heruntergeladen werden. Darin sind auch Stellplätze in Balingen, Dormettingen, Haigerloch, Geislingen, Rosenfled, Straßberg, Blumersberg und am Stausee Oberdigisheim aufgeführt.
„Dass die Nachfrage nach Stellplätzen gut ist, sieht man schon, wenn man an den Wochenenden im Frühjahr, Sommer und Herbst an den Campingplätzen vorbeifährt“, sagt Carina Bendrin, Tourismusbeauftragte der Zollernalb Touristinfo. Auch durch die Pandemie habe die Nachfrage ordentlich zugelegt, bestätigt sie. Darauf reagieren auch viele Gemeinden im Kreis. „Wenn sie neue Anlagen wie Freizeitgelände oder ähnliches planen, werden inzwischen häufig auch Stellplätze für Wohnmobile mitgedacht. Die Gemeinden haben das im Hinterkopf“, erzählt sie. Die seien dann oft kostenfrei nutzbar, die Gemeinden profitierten aber indirekt, wenn Camper beispielsweise einkaufen gingen oder Kulturstätten besuchten.
38,5 Millionen Übernachtungen
Auch überregional sieht es für die Campingbranche gut aus. So übertrafen die Übernachtungszahlen von insgesamt 39 226 035 bereits im Oktober des vergangenen Jahres die erwartete Marke von 38,5 Millionen Übernachtungen für das gesamte Jahr.
Mit knapp 90,3 Prozent sei der Großteil der Übernachtungen auf deutsche Übernachtungsgäste zurückzuführen, erklärte der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland in einer Mitteilung Anfang des Jahres. Die restlichen 9,7 Prozent der Übernachtungen würden vor allem von Gästen aus den Niederlanden, der Schweiz und Belgien generiert.
91 000 neue Reisemobile zugelassen
2022 wurden in Deutschland rund 91 000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen. „Es ist das dritthöchste Ergebnis der Branchengeschichte“, erklärt der Caravaning Industrie Verband (CIVD). Allerdings: Im Vergleich zum Vorjahr wurden mit 66 507 Einheiten rund 18,3 Prozent weniger Reisemobile neu zugelassen. Hauptgrund für die niedrigeren Neuzulassungszahlen seien Lieferengpässe. „Wie in den Jahren zuvor wird auch 2023 die Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen hoch bleiben“, schätzt der Verband. Denn: Reisemobile und Caravans werden seit vielen Jahren immer beliebter.