Am Bahnhof in Günzburg ist am Morgen eine leerstehende Tierzuchthalle explodiert und dabei fast komplett zerstört worden. Wie die Polizei mitteilte, kam es aus bisher noch ungeklärten Gründen wohl zur Explosion eines Gastanks. Zeugen meldeten einen lauten Knall und eine Rauchwolke.
Fünfzehn Menschen wurden leicht verletzt – darunter waren zum Großteil Bauarbeiter, die auf der nahe gelegenen Baustelle arbeiteten. Bei den gemeldeten Verletzungen handle es sich vor allem um Knalltraumata sowie eine Schulter- und eine Augenverletzung, sagte ein Polizeisprecher. Zehn Menschen kamen zur Behandlung ins Krankenhaus.
Durch die entstandene Druckwelle entstand Schaden im Umkreis von mehreren hundert Metern. Da sich die von einem Kleintierverein genutzte Lagerhalle hinter dem Bahnhof befand, wurden dort bei der Explosion mehrere Gebäude beschädigt. Auch weitere 20 Gewerbe- sowie Wohnhäuser und rund 80 Fahrzeuge gerieten in Mitleidenschaft. In einem angrenzenden Asylbewerberheim war das Dach eingedrückt, die Unterkunft wurde evakuiert. Nach Einschätzung des Landratsamtes Günzburg bleibt die Gemeinschaftsunterkunft weiterhin bewohnbar.

Mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort

Mehrere Teile der explodierten Lagerhalle landeten auf einem Bahngleis. Der Bahnverkehr von und nach Günzburg war vorübergehend außer Betrieb, es kam zu Beeinträchtigungen auf der Strecke zwischen Ulm und Augsburg. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
Explosion am Bahnhof Günzburg

Unglück Explosion am Bahnhof Günzburg

Die Polizei war mit etwa 60 Beamten vor Ort, Feuerwehr, THW und Rettungsdienste mit etwa 200 Leuten. Da die Tierzuchthalle mit Asbestplatten eingedeckt war, mussten die Einsatzkräfte besondere Schutzmaßnahmen beachten. Mit Trümmersuchhunden wurde nach Verschütteten gesucht, nach derzeitigem Stand befinden sich keine Personen unter den Trümmern. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf einen niedrigen Millionen-Bereich. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm und Experten des Landeskriminalamtes haben die Ermittlungen übernommen.