Friedrich Scholte-Reh hält nicht viel von der Gelben Tonne, oder wie sie offiziell genannt wird: Wertstofftonne für Leichtverpackungen. „Der Gelbe Sack hat sich seit 1991 bewährt“, betonte der Leiter der Abfallwirtschaft im Zollernalbkreis am Montagabend in der Sitzung des Umwelt- und Technik-Ausschusses. „Um es klar zu sagen: Jetzt zur Tonne zu wechseln, wäre Unsinn.“
Bereits 2021 wurde für den Kreis geprüft, ob eine Wertstofftonne für die Haushalte im Zollernalbkreis Sinn ergeben würde. Doch damals wie heute gebe es wenige Vor-, sondern mehr Nachteile bei der Wertstofftonne. Die Sammelfahrzeuge bräuchten bei ihren Abholfahrten etwa 30 Prozent länger als bei den Gelben Säcken. Das wirke sich auch negativ auf die Ökobilanz aus. Auch die Recyclingquote ist bei beiden Varianten gleich – etwa 60 Prozent der Verpackungen werden wiederverwertet.

Tonne wäre deutlich teurer

Laut Scholte-Reh sind vor allem die hohen Kosten bei der Wertstofftonne ein Nachteil. Denn: „Für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Leichtverpackungen im Gelben Sack liegt die Zuständigkeit vollständig bei den Dualen Systemen. Für den Landkreis entstehen folglich keinerlei Kosten.“
Anders wäre das bei der Gelben Tonne. Bei dieser müsste sich der Kreis „entsprechend dem prozentualen Anteil von gesammelten Nichtverpackungskunststoffen und Störstoffen an den Gesamtkosten beteiligen“. Für den Landkreis würde das jährlich etwa 2,1 Millionen Euro an Mehrausgaben bedeuten – und diese Kosten könnten über die Abfallgebühr an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden. Bei einem Vier-Personen-Haushalt, so rechnete Scholte-Reh vor, würden die Kosten von 102 Euro auf 151 Euro steigen.

Tonne frühestens 2027/28

Fazit: Einem geringen ökologischen Nutzen steht bei der Gelben Tonne eine erhebliche wirtschaftliche Belastung gegenüber. 2025 möchte die Verwaltung erneut prüfen, ob eine Wertstofftonne sinnvoll ist – eine Einführung wäre dann frühestens 2027/28 möglich.