Jetzt proben sie wieder. Vor 35 Jahren gehörte die Band Gravestone zur Speerspitze des deutschen Hardrock. Sie haben Hallen in ganz Deutschland in Frankreich und Belgien gefüllt. Eine Reunion nach 35 Jahren? „Das Ganze ist im Wortsinn eine Schnapsidee“, sagt Gitarrist Klaus Reinelt. Der ist heute Allgemeinmediziner mit eigener Praxis in Vöhringen. Den Spitznamen Doc hat er aber schon als Abiturient geführt. „Wir treffen uns seit der Schule immer an Weihnachten mit Schulkameraden, Freunden und Musikerkollegen“, erzählt Bassist Thomas Sabisch. Der Vöhringer Unternehmer baut Industrie-Computer. „Und da wurden wir immer wieder gefragt, ob wir nicht mal wieder die alten Sachen live spielen wollen“, sagt Thomas Imbacher. Er ist mit 50 der Jüngste des Quintetts, stieg 1986 mit 17 in die Band ein und hatte damals immer eine Vollmacht seines Vaters dabei, damit er als Minderjähriger überhaupt auf die Bühne durfte. Heute ist er der viel beschäftigte Europachef des Weißenhorner Peri-Konzerns. 20 Jahre lang hat er sein Schlagzeug nicht angefasst.
Auch Mathias Dieth hat einige Jahre pausiert. Der promovierte Jurist hat eine Kanzlei in Köln und ist auf Urheberrecht spezialisiert. Kein Wunder: Dieth war als Einziger auch als Profimusiker weltweit unterwegs, war lange Jahre musikalischer Direktor von U.D.O, der Band des Ex-Accept-Shouters Udo Dirkschneider. Als er dort ausstieg, um zu studieren, war auch erst mal Schluss mit den sechs Saiten. Zur Gitarre griff er erst wieder, als er 2005 zum 25-jährigen Glacis-Jubiläum mit seiner ehemaligen Band Dust auftrat. Und seitdem hat er sie nicht mehr weggelegt. Denn: „Gitarrespielen macht glücklich“, weiß er heute. Sänger Berti Ergotherapeut und Montessori-Pädagoge, tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder als Frontmann verschiedener regionaler Bands auf – auch schon mal in der Gruppe seines Sohnes, der auch Rockgitarrist ist.
Zwei Konzerte
Zweimal wird Gravestone in der Region auf der Bühne stehen: am 21. Juni zusammen mit der Band Schreyner im Rockzelt in Illerzell und am 5. Oktober im Riffelhof in Burgrieden.
Mehr Information und Hintergründe gibt es in der Printausgabe der SÜDWEST PRESSE vom 15. März 2019.