Tödliche Bluttat am helllichten Tag, mitten im beschaulichen Tübingen: Ein erst 23 Jahre alter junger Mann ist mit Messerstichen getötet worden. Offenbar eskalierte ein Streit, sodass der Täter ein Messer zog.
Wie die Polizei mitteilt, war nach bisherigen Erkenntnissen der junge Mann gegen 17 Uhr im Alten Botanischen Garten mit einem anderen Mann zunächst in einen verbalen Streit geraten. Kurz darauf zückte der unbekannte Täter ein Messer und stach auf den 23-Jährigen, der aus Gambia in Afrika stammt, mit einem Messer ein. Der Rettungsdienst brachte das lebensgefährliche Opfer der Attacke nach der Erstversorgung in eine Klinik. Doch dort konnten die Ärzte nicht mehr helfen, der junge Mann starb.

Polizeihubschrauber im Einsatz

Die sofort eingeleitete Fahndung nach dem unbekannten Verdächtigen, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, verlief nach Angaben des Polizeipräsidiums Reutlingen ergebnislos: Am Freitagmorgen hieß es auf Anfrage im zuständigen Polizeipräsidium Reutlingen, dass es zu dem gesuchten Unbekannten bisher noch keine Spur gebe.

Nach Messerangriff in Tübingen: Fahndung mit Täterbeschreibung

Das Kriminalkommissariat Tübingen hat unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen und Spuren am Tatort gesichert.
Die Polizei sucht weiterhin den mutmaßlichen Täter mit einer Personenbeschreibung: Den Angaben zufolge ist er
  • etwa 20 bis 25 Jahre alt
  • rund 1,80 Meter groß.
  • Er trug eine schwarze Jacke,
  • einen Pullover mit schwarzer Kapuze,
  • braune Turnschuhe
  • und ein schwarzes Base-Cap.
Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder sonstige Hinweise auf den Täter geben können, sollen sich werden gebeten, sich unter 07071/972-8660 beim Polizeirevier Tübingen zu melden.

Steigt die Zahl der Messer-Angriffe?

Diese Fälle und das aktuelle Verbrechen in der Wagnerstraße werfen bei vielen die Frage auf: Nimmt die Zahl der Attacken mit Messern zu? Die neue Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 für Baden-Württemberg erfasst für 2022 erstmals Messerangriffe. Einige Fakten:
  • Im vergangenen Jahr sind bei Messerangriffen in Baden-Württemberg 19 Menschen tödlich verletzt worden.
  • Insgesamt erfassten die Behörden bei 2727 Messerangriffen mehr als 3300 Opfer.
  • Bislang gab es nur eine Statistik zu Fällen, die im Zusammenhang mit dem „Tatmittel Messer“ stehen: Dazu zählen dann auch Fälle, in denen ein Täter ein Messer bei sich hatte, aber dieses nicht direkt eingesetzt hat, etwa bei Schlägereien.
  • Tatsächlich stieg die Zahl der Fälle im Zusammenhang mit Messern um 24,2 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2021, laut Ministerium liegt sie aber auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vor-Corona-Jahren.