Gute Nachricht für alle Bahnkunden: Der für Sonntag, 14.05.2023, geplante Warnstreik bei der Bahn fällt aus. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erklärte am Samstag, 13.05.2023, nach einem Vergleich mit dem Konzern sei der Ausstand "vorerst ausgesetzt". Die Bahn hatte gegen den Warnstreik einen Eilantrag beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main gestellt.
Die Gewerkschaft hatte ihre Mitglieder ursprünglich aufgerufen, von Sonntag, 14.05.2023, 22.00 Uhr bis Dienstag, 16.05.2023, 24.00 Uhr, die Arbeit bei der Deutschen Bahn niederzulegen. Sie warf dem Unternehmen insbesondere vor, nicht auf Forderungen in Bezug auf Mitarbeitende einzugehen, die den Mindestlohn bekommen.

Warnstreik bei der Bahn am Sonntag abgewendet - vorerst

Das ist vorerst abgewendet - alles in Butter also? Mitnichten. Der ARD zufolge wird es zwar wohl auch in den kommenden Tagen erst einmal keinen Warnstreik geben. Aber: „Ein Streik in der kommenden Woche ist nicht ausgeschlossen“, heißt es weiter.
Tatsächlich forderte die EVG die Deutsche Bahn nach der Einigung auf, "umgehend in Verhandlungen mit uns zum Thema Mindestlohn einzutreten." Sollte der Arbeitgeber "wortbrüchig werden, werden wir erneut zu einem Streik aufrufen", warnte ein EVG-Sprecher.
Die EVG betonte zudem, dass der Streikaufruf für einige Bahn-Unternehmen weiterhin gelte. Lediglich der Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn wurde demnach abgesagt.
Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, erklärte, der Gang vor das Arbeitsgericht habe "sich für alle gelohnt". Das Unternehmen bestätigte, dass zu dem Vergleich die Verabredung gehöre, "nun zügig und konstruktiv zu verhandeln, mit dem Ziel eines baldigen Abschlusses". Das Thema Mindestlohn sei "Bestandteil des Vergleichs und von beiden Parteien als Lösung anerkannt".
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Das sind die Folgen für Kunden der Bahn: Trotzdem Behinderungen möglich

Die Bahn erklärte aber auch, dass trotz des gerichtlichen Vergleichs Einschränkungen im Zugangebot in den nächsten Tagen möglich seien. „Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen“, hieß es. Über das genaue Fahrplanangebot will die DB ab Sonntagmittag informieren.
Die Folgen eines Warnstreiks wären groß gewesen. Der Ausstand hätte zu einem 50 Stunden langen Stillstand des Fernverkehrs geführt, auch im Regional- und Güterverkehr hätte wohl kaum ein Zug fahren können.