Zum ersten Mal sind in Baden-Württemberg mehr Radfahrer als Motorradfahrer auf der Straße gestorben. Im vergangenen Jahr starben 75 Radler im Südwesten bei Unfällen, 2021 waren es noch 57. Das geht aus der Verkehrsunfallbilanz hervor, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde. Auch die Zahl der Unfälle mit E-Scootern ist drastisch gestiegen.

Unfall-Statistik: Zahl der toten Motorradfahrer auf dem tiefsten Stand seit 1953

Im vergangenen Jahr kamen 66 Motorradfahrer ums Leben, fünf weniger als im Vorjahr. Die Zahl der verunglückten Motorradfahrer liege damit auf dem tiefsten Stand seit Einführung der amtlichen Unfallstatistik im Jahr 1953, also seit 70 Jahren, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nannte die steigende Zahl der Radunfälle besorgniserregend. Er begründete den Anstieg mit dem enorm wachsenden Radverkehr.

Unfälle mit E-Scootern: Über 800 Mal hat es gekracht

Die Zahl der Unfälle mit E-Rollern auf den Straßen Baden-Württembergs ist drastisch gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten 834 Unfälle mit E-Rollern registriert, 2021 waren es noch 570, wie aus der Verkehrsunfallbilanz hervorgeht, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag, 14.3.2023, in Stuttgart vorstellen wollen.

Alkohol häufigste Unfallursache

Trotz der Steigerung bleibe die Anzahl in Relation zur Gesamtunfalllage auf niedrigem Niveau, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Der Straßenverkehr insgesamt werde im Vergleich zur Zeit vor Corona immer sicherer.
Bei 679 Unfällen mit E-Rollern wurden Menschen verletzt, 155 Mal wurde ein Sachschaden registriert. Alkohol sei bei den Unfällen mit E-Rollern mit Abstand die Unfallursache Nummer eins und rangiere noch vor überhöhter Geschwindigkeit, Benutzung der falschen Fahrbahn und Vorfahrtsverstößen. Bei den von den Rollerfahrern verursachten Unfällen stand demnach rund jeder Fünfte unter Alkoholeinfluss.