Nachdem eine Frau am vergangenen Freitag wegen einer manipulierten Steckdose in einem Zug einen Stromschlag bekommen hat, prüft die Polizei mögliche weitere Fälle. „Es haben sich Personen bei uns gemeldet, denen etwas Ähnliches passiert ist“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Stuttgart. Es handle sich um zwei weitere Betroffene.
Erste Vorfälle liegen schon länger zurück
Diese Vorfälle hätten sich jedoch nicht in den vergangenen Tagen ereignet, sondern lägen bereits mehrere Wochen und Monate zurück. Man prüfe nun, ob es sich ebenfalls um manipulierte Steckdosen gehandelt habe oder ob auch ein technischer Defekt vorgelegen haben könnte, sagte der Sprecher. Die Vorfälle hätten sich auf anderen Bahnstrecken in Baden-Württemberg und auch in Zügen anderer Bahnbetreiber ereignet. Weitere Details nannte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Go-Ahead will verstärkt prüfen
Der im aktuellen Fall betroffene Bahnbetreiber Go-Ahead will indessen verstärkt die Steckdosen in seinen Zügen kontrollieren. Eine Sprecherin sagte: „Die Steckdosen werden regelmäßig auf Sicherheit überprüft und nach dem Vorfall legen wir besonderes Augenmerk darauf.“ Man werde die Prüfstrategie gegebenenfalls anpassen. Man bedauere den Vorfall und bitte um Entschuldigung. Alle notwendigen Daten für die Ermittlungen seien der Bundespolizei zur Verfügung gestellt worden.
Der Sprecherin zufolge müsse es sich bei der defekten Steckdose aber nicht zwangsläufig um eine absichtliche Manipulation gehandelt haben. „Teilweise brechen auch billige Ladegeräte in den Steckdosen ab und es bleiben Reststücke zurück“, teilte das Unternehmen mit. Sollte dies passieren, sollten Reisende sofort das Zugpersonal verständigen.
Mehrere Metalldrähte aus Steckdose gezogen
Eine Frau hatte am Freitag während einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe im Zug eines privaten Bahnbetreibers einen Stromschlag bekommen, nachdem sie eine manipulierte Steckdose berührt hatte. Den Angaben nach hatten der oder die Täter dünne Metalldrähte aus der Steckdose herausgezogen oder hineingesteckt. Die Bundespolizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und riet, Steckdosen in Zügen vor dem Benutzen auf Manipulationen zu überprüfen. Herausragende Teile, fehlende Abdeckungen oder Gegenstände, die die Löcher verstopfen, sollten umgehend gemeldet werden.