In den Messehallen feiert die muslimische Reformbewegung Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) ihr jährliches Treffen, genannt Jalsa Salana. In diesem Jahr gibt es einen besonderen Anlass zum Feiern: Die nach eigenen Angaben älteste muslimische Gemeinschaft Deutschlands begeht ihr 100-jähriges Bestehen. Die Konferenz steht einem Sprecher zufolge unter dem Motto der AMJ: „Liebe für alle, Hass für keinen“.
Bis Sonntag gibt es gemeinsame Gebete, Diskussionsrunden und Vorträge. Dabei soll es nach Angaben des Sprechers vor allem um den Austausch der Gemeindemitglieder untereinander gehen, aber auch mit Nicht-Muslimen. Dem Sprecher zufolge werden auch nichtmuslimische Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet. „Das Erstarken von Rechtspopulisten und die Debatten rund um die Zugehörigkeit des Islam zu Deutschland zeigen nach wie vor, dass die Notwendigkeit des Dialogs und der Aufklärung immens ist“, teilte die AMJ mit.
Ahmadiyya-Oberhaupt spricht sich für gesellschaftlichen Frieden aus
Ein Höhepunkt der Konferenz wird die Ansprache des weltweiten Oberhaupts der Ahmadiyya-Bewegung, Kalif Mirza Masroor Ahmad, sein. Er lebt in London und kommt nach mehreren Jahren Unterbrechung wieder persönlich nach Deutschland. Er will den Angaben zufolge bei seiner Ansprache „pragmatische Lösungsansätze“ für gesellschaftlichen Frieden aufzeigen.
Die erste Jalsa Salana fand laut AMJ 1975 statt, seit 2011 trafen sich die Muslime in der Messe Karlsruhe. In diesem Jahr findet die Versammlung erstmals in der Stuttgarter Messe statt, laut AMJ aus Platzgründen.
Die Ahmadiyya-Bewegung bezeichnet sich als älteste islamische Gemeinschaft in Deutschland und hat hierzulande nach eigenen Angaben rund 55 000 aktive Mitglieder und mehr als 70 Minarett-Moscheen. Die AMJ versteht sich als grundsätzlich unpolitisch und hat sich nach eigenen Angaben die Loyalität zu Deutschland auf ihre Fahnen geschrieben.