Wegen der extremen Trockenheit und großer Waldbrandgefahr gehen baden-württembergische Forstleute mit Feuerwerksveranstaltungen wie dem Koblenzer Spektakel „Rhein in Flammen“ oder dem Festival „Flammende Sterne“ in Ostfildern hart ins Gericht. „Ich persönlich halte es in der aktuellen Situation für grob fahrlässig“, sagte Dietmar Hellmann, der Vorsitzende des Landeswaldverbandes, am Dienstag in Stuttgart. An Waldeingängen und in den Medien werde streng darauf hingewiesen, dass das Rauchen im Wald und offene Feuer konsequent verboten seien. Manche Landkreise haben auch bereits Grillverbote verhängt.
Der Freiburger Feuerökologe Johann Georg Goldammer erinnerte an vier ausgebrochene Brände im Anschluss an das jüngste Event „Rhein in Flammen“. „So ein Feuerwerk, vor allem, wenn es ein offizielles Programm ist, ist zu einer Zeit wie der jetzigen verantwortungslos“, kritisierte der Leiter der Arbeitsgruppe Feuerökologie und des Zentrums für Globale Feuerüberwachung in Freiburg.
Feuerwehr wässerte Flächen trotz Wasserknappheit für Feuerwerk
„Rhein in Flammen“ hatte laut Rheinland-Pfalz Tourismus am Samstag mit Feuerwerken und einer ganzen Reihe an Festen am Flussufer rund 100 000 Besucher angezogen. Bereits im Vorfeld und auf Social Media gab es harsche Kritik an der Veranstaltung. Um die Brandgefahr zu mindern, bewässerte die Feuerwehr umliegende Flächen – obwohl auch Wasserknappheit herrscht. Das Feuerwerks-Festival „Flammende Sterne“ in Ostfildern findet vom 19. bis 21. August statt. Auch hier ist laut „Esslinger Zeitung“ die Feuerwehr im Einsatz.
Landeswaldverband und Nabu appellierten an Landesregierung, Verwaltung, Waldbesitzer und Feuerwehren, bei der Prävention zusammenzuarbeiten. Zentral sei der Klimaschutz. Die aktuelle Dürre in Europa mit vielen Waldbränden sei „ein Vorbote dessen, was uns mit dem Klimawandel noch bevorsteht“. Training, Ausstattung und Zusammenarbeit müssten landesweit funktionieren, „damit uns Bilder wie aus Berlin, Brandenburg und der Sächsischen Schweiz erspart bleiben“, sagte Goldammer.