Wird an der Schule das Wesentliche gelernt? Eine Frage, die unendlich viele Antworten hat, schon klar. Doch Wissensvermittlung in der Schule war schon immer Auswahl, Trennung des Unverzichtbaren vom Verzichtbaren.
Verzichtbar ist etwa, Schüler mit der Funktionsweise des Zitronensäurezyklus oder der Heisenbergschen Unschärferelation zu quälen. Zumindest dann, wenn nicht mal die Hälfte weiß, was Inflation bedeutet. Es gibt zwei wesentliche Argumente, warum an der Schule ein Grundwissen Wirtschaft – wie das etwa für Politik, Physik oder Geschichte selbstverständlich ist – Pflicht sein sollte.
Wirtschaft ist ein ganz wesentlicher Bestandteil von Staat und Gesellschaft. Wirtschaftliche Fragestellungen schwingen in vielen öffentlichen Diskussionen und Auseinandersetzungen mit. Ohne ökonomisches Grundwissen gerät politischer Diskurs schnell zur Stammtischpolemik.
Wirtschaft ist – zweitens – wesentlicher Bestandteil privaten Lebens: Arbeitsplatz, Konsum, Geldanlage – Alltägliches ist oft auch etwas, bei dem wirtschaftliches Grundwissen abverlangt wird. Wer es nicht mitbringt, tut sich als Verbraucher schwerer. Wenn Schüler sowohl Staatsbürger als auch mündige Verbraucher werden sollen, müssen sie wissen, wie Wirtschaft funktioniert. Wie der Zitronensäurezyklus funktioniert, ist dafür nicht wichtig.