Die Festnahme war fast so spektakulär wie die Flucht aus der Klinik: Nach Verfolgungsjagd und Großfahndung sind seit gestern zwei der drei Häftlinge, die am Samstagabend aus der forensische Psychiatrie in Zwiefalten entkommen konnten, wieder hinter Gittern.
Einer Streife war in Esslingen ein mit zwei Personen besetzter Opel aufgefallen. Als die Männer die Polizei sahen, rasten sie im Wagen davon und flüchteten „unter Missachtung jeglicher Verkehrsregeln und roter Ampeln“, wie die Polizei berichtet. Kurz darauf stoppte das Auto und beide flüchteten zu Fuß. Streifenbesatzungen, Zivilbeamte, Hunde und ein Polizeihubschrauber suchten nach den Flüchtigen.
Eine Kundin in einem Einkaufsmarkt gab schließlich den Hinweis: Die Polizei fand den 30-jährigen Griechen und den 38-jährigen Italiener versteckt auf der Toilette im Markt. Der dritte Häftling, ein 32-jähriger Türke, ist weiter auf der Flucht.
Die drogen- und alkoholabhängigen Straftäter waren in der geschlossenen Psychiatrie als nicht therapierbar eingeschätzt worden und sollten aus Zwiefalten wieder ins Gefängnis zurückverlegt werden. Sie haben zum Teil mehrjährige Strafen wegen Raubdelikten abzusitzen. In Zwiefalten hatten sie mit einem aus Bettkasten-Holz gebauten Rammbock eine Mauer durchbrochen und sich durch das Loch in der Wand acht Meter abgeseilt.