Der Suezkanal bleibt weiter blockiert. Seit dem vergangenen Dienstag steckt dort eines der weltweit größten Containerschiffe fest. In einem Sandsturm war die 400 Meter lange „Ever Given“ auf Grund gelaufen. In den vergangenen Tagen hatten Schlepper sowie Bagger vergeblich versucht, das 224 000 Tonnen schwere Schiffe freizulegen. Es aber lediglich 29 Meter bewegen können.
Damit spitzt sich die Situation im Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet und damit der kürzeste Schifffahrtsweg zwischen Asien und Europa ist, zu. Die Route ist eine der wichtigsten Transportstrecken auf See, über die rund 12 Prozent des gesamten Welthandels transportiert wird. Mit jedem Tag länger, wird es wahrscheinlicher, dass auch der deutschen Industrie der Nachschub an Autokomponenten, Chips und Erdölprodukten ausgeht.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat nun Vorbereitungen für eine mögliche Teilentladung angeordnet. Eine solche Entladung gilt als technisch herausfordernd, weil sich die Container – vom Meeresspiegel gesehen – in einer Höhe von 60 Metern befinden. Der Druck auf die Verantwortlichen am Suezkanal steigt, weil inzwischen mehr als 300 Schiffe auf Durchfahrt warten und der wirtschaftliche Schaden stetig wächst.