Am 30.04.2023 ging es im Sonntagskrimi mal wieder in die Schweiz: Im „Tatort: Seilschaftaus Zürich bekamen es die Kommissarinnen Tessa Ott und Isabelle Grandjean mit einer besonders brutalen Mordserie zu tun.
Lohnte sich das Einschalten an diesem Sonntag? Worum ging es genau und welche Darsteller waren im Cast? Alle Infos zum Schweizer Krimi erfahrt ihr hier.

„Tatort: Seilschaft“: Das ist der neue Krimi aus Zürich

Spendengala in einem Zürcher Nobelhotel: Der Saal ist dunkel, die Abendkleider ebenfalls, auf der Bühne flimmern Filme über notleidende Menschen in Afrika über die Leinwand, und ein bestens aufgelegter und ebenso bezahlter Moderator animiert die Anwesenden zu Großzügigkeit. Am nächsten Morgen liegt eben jener Mann tot in seinem Hotelzimmer, hingerichtet mit einem Bolzenschussapparat, mit dem im Schlachthof normalerweise Rinder getötet werden.
Als kurz darauf auch noch der schwerreiche Boss eines Unternehmens, das die Spendengala und die dazugehörige Konferenz gesponsert hat, auf dem Zürichsee von einem Taucher aus seinem Ruderboot gezerrt und ermordet wird, müssen sich die Ermittlerinnen Ott und Grandjean von der Kantonspolizei fragen, wer in den feinen Kreisen Zürichs auf Menschenjagd geht – zumal der einflussreiche und leicht dubiose Veranstalter des Charity-Events, Dominic Mercier, auch noch einen Drohbrief erhalten hat.

„Tatort: Seilschaft“: Handlung am 30.04.2023

Eine erste Spur führt Tessa Ott und Isabelle Grandjean in den Schlachthof, wo die Mordwaffe herstammt und wo tatsächlich ein Bolzenschussgerät vermisst wird und sich albanische Hilfsarbeiter mit italienischen Schlachtern in den Haaren liegen, wie die Kommissarinnen herausfinden. Stecken möglicherweise albanische Banden oder die italienische Mafia hinter den Morden? Von einem Experten erfahren die Ermittlerinnen und Staatsanwältin Anita Wegenast zudem, dass die organisierte Kriminalität nicht selten Gelder aus krummen Geschäften über Spendenorganisationen in der Schweiz wäscht. Außerdem führt die Spur über einen dubiosen Boxclub in ein Zürcher Waisenheim, dessen Direktorin ebenfalls höchst ungewöhnlich ermordet wird – mithilfe einer giftigen Raupe des Eichenprozessionsspinners, die ihr in den Hals gestopft wird, darauf muss man erst mal kommen.
Hat der brutale Tod der Heimleiterin, in deren Besitz sich zwei außergewöhnlich wertvolle Armbanduhren befanden, etwas mit den anderen beiden Morden zu tun? Als sich herausstellt, dass in dem Waisenheim einiges im Argen liegt und zwei minderjährige Bewohnerinnen vermisst werden, biegen die Ermittlungen in eine unerwartete Richtung ab und verschärfen auch die zwischenmenschlichen Irritationen, die den grundverschiedenen Kommissarinnen auf der Seele liegen – während sich die geerdete Isabelle Grandjean mal wieder mit nüchternem Blick an die Arbeit macht, verliert die hochsensible Tessa Ott ein ums andere Mal die Fasson.
Die Ermittlungen führen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, r.) in einen Boxclub, wo sie auf die Boxtrainerin Nina Katz (Ariane Pochon) trifft.
Die Ermittlungen führen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, r.) in einen Boxclub, wo sie auf die Boxtrainerin Nina Katz (Ariane Pochon) trifft.
© Foto: SRF/Sava Hlavacek

„Tatort“ Kritik: Wie ist „Seilschaft“ aus Zürich?

Der neue „Tatort“ aus der Schweiz geht einigermaßen spektakulär los, versumpft aber schon bald in schematischer und behäbiger Einfallslosigkeit: Schritt für Schritt werden die Ermittlungen stur abgearbeitet und Emotionen der ziemlich steifen Figuren vorgetäuscht, wo keine sind – die unerwarteten Gefühlsausbrüche der Ermittlerin Ott etwa, die im Büro ihren Kollegen und zu Hause ihrem Partner auf die Nerven geht, wirken gewollt und unglaubwürdig. Der Krimi von Regisseur Tobias Ineichen ist zwar nicht komplett missglückt, weil er immerhin etwas Atmosphäre und auch ein paar prickelnde Schockmomente bietet, aber noch lange kein guter Film.
Das bringt dem Sonntagskrimi aus Zürich zwei von vier Pistolen ein: Puh, eher was für echte Fans.

„Tatort: Seilschaft“: Besetzung am 30.04.2023

Neben den Hauptdarstellerinnen sind in diesem Krimi auch wieder einige Episodenrollen zu sehen. Wer die Darsteller im Cast sind, erfahrt ihr hier:
Rolle – Schauspieler
  • Tessa Ott – Carol Schuler
  • Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
  • Gina Keller „Gogo“ – Rabea Egg
  • Dominic Mercier – Leonardo Nigro
  • Ronja – Lillyenne Zünd
  • Nina Katz – Ariane Pochon
  • Kerim Berisha – Veton Hamza
  • Jürg Wettstein – Elidan Arzoni
  • Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
  • Noah Löwenherz – Aaron Arens
  • Charlie Locher – Peter Jecklin
  • Milan Mandic – Igor Kovac
  • James McDermott – David Chrisman
  • Frida Mercier – Sobenna Balaban
  • Nathalie Mercier – Isabelle Meyenburg von
  • Gregor Mathers – Aaron Hitz
  • Ursula Schöpfer – Marietta Jemmi
  • Thomas Bossi – Patrick Slanzi
  • Zoé – Cheyenne Tanner
  • Thomas Kunz – Daniel Frei

„Tatort“ am Sonntag: Sendetermine und Mediathek

Alle Sendetermine des neuen „Tatort“ aus Zürich auf einen Blick:
  • Sonntag, 30.04.2023, um 20:15 Uhr im Ersten
  • Sonntag, 30.04.2023, um 21:45 Uhr auf ONE
  • Montag, 01.05.2023, um 03:20 Uhr auf ONE
  • Montag, 01.05.2023, um 23:35 Uhr im Ersten
In der ARD Mediathek ist der „Tatort“ im Livestream zu verfolgen. Für gewöhnlich steht der Krimi dort nach der Ausstrahlung auch noch bis zu sechs Monate als Wiederholung zur Verfügung.