Das
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hat eine bundesweite
Antikörperstudie zur tatsächlichen Verbreitung von Infektionen mit
SARS-CoV-2 gestartet. Der
Landkreis Reutlingen wird dabei Pilotregion.
Aufgrund milder und asymptomatischer Infektionsverläufe vieler COVID-19-Fälle lässt sich die Anzahl der Menschen, die tatsächlich eine Infektion mit dem Coronavirus hatten oder haben, nicht genau abschätzen. Außerdem gibt es bislang keine ausreichenden Daten, wie viele Personen in Deutschland bereits eine mutmaßliche Immunität gegen SARS-CoV-2 aufgebaut haben. Bei der Beurteilung und Prognose des weiteren Verlaufs der Pandemie spielen diese Daten allerdings eine wichtige Rolle.
Vor diesem Hintergrund führt das
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ein bundesweites Projekt für
Antikörpertests im
Landkreis Reutlingen durch. Mit dem Projekt soll das Wissen über die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 und entsprechender Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland im Zeitverlauf verbessert werden. Damit könnte auch eine
Grundlage für Handlungsempfehlungen geschaffen werden, wie die aktuelle Corona-Pandemie in Deutschland
effektiv eingedämmt und gleichzeitig das öffentliche Leben so weit wie möglich normalisiert werden kann.
Größte außeruniversitäre Wissenschaftsorganisation
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) im niedersächsischen Braunschweig gehört der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, der größten außeruniversitären Wissenschaftsorganisation Deutschlands, an. Das HZI hat die Studie konzipiert (Studienleitung Prof. Dr. G. Krause) und ist mit Beteiligung des Kreisgesundheitsamtes verantwortlich für die Planung, Durchführung und Auswertung. Die Studienteams bestehen aus hierfür geschultem Personal des HZI und der Johanniter. Die Laboruntersuchungen finden zunächst alle zentral in einem Labor statt und werden dann zur Bestätigung und für weiterführende Analysen im Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) untersucht.