Schädliches Stickoxid verpestet die Luft in deutschen Städten und Ballungszentren weiterhin viel zu stark. An mehr als der Hälfte aller verkehrsnahen Messstellen sei der Grenzwert für Stickstoffdioxid im vorigen Jahr im Mittel überschritten worden, berichtete das Bundesumweltamt (UBA) nach der Auswertung vorläufiger amtlicher Messdaten. Am höchsten ist die Belastung in Stuttgart (Messstelle Neckartor) mit 82 Mikrogramm pro Kubikmeter. Danach folgen München (Landshuter Allee, 80 Mikrogramm) und Reutlingen (Lederstraße Ost, 66 Mikrogramm).
Die Verbindung sei „weiter Schadstoff Nummer eins“, die Belastung seit 2010 nur leicht zurückgegangen, teilte die Behörde mit. Kommunen müssten endlich Möglichkeiten erhalten, Autos mit hohem Ausstoß aus den besonders belasteten Innenstädten zu verbannen.
Die Einführung einer Blauen Plakette als Gegenmaßnahme war im vergangenen Sommer vom Bundesumweltministerium auf Eis gelegt worden. Sie soll Autos mit besonders geringem Ausstoß von Abgasen kennzeichnen. Die Plakette würde Kommunen eine Grundlage dafür verschaffen, nur diese in bestimmte Bereiche fahren zu lassen. afp/dpa