Beide Mannschaften wollten das Spiel unbedingt gewinnen und die ersten Punkte im Kampf gegen den Abstieg verbuchen. Entsprechend groß waren der Jubel auf der einen und die Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite. Michaela Hrbkova saß nach der Niederlage mit Tränen in den Augen auf der Tribüne. „Es kommen auch wieder bessere Tage“, versuchte ein Fan die frustrierte Göppingerin aufzurichten.
Den Ausschlag für die dritte Niederlage in dieser Saison gab eine völlig verkorkste erste Hälfte, in der dem Team von Trainer Aleksandar Knezevic nach dem 4:4 im Angriffsspiel immer mehr Fehler unterliefen, die den Gastgeberinnen leichte Tore ermöglichten. Nellingen gewann an Sicherheit und Selbstvertrauen, das Frisch Auf von Minute zu Minute mehr abhandenkam. Immer wieder setzten sich die Nellingerinnen gegen die offensive 3:2:1-Abwehr der Göppingerinnen durch, bei Frisch Auf machte in den ersten 30 Minuten allein Prudence Kinlend Druck auf die TVN-Abwehr. Über 8:12 wuchs der Göppinger Rückstand zur Pause auf 11:17 an, weil Frisch Auf die überragenden Louisa Wolf und Annika Blanke nicht in den Griff bekam.
Viele Worte brauchte Knezevic in der Kabine nicht zu verlieren: „Die Motivation ergab sich bei diesem Spielstand von alleine. Alle wollten es besser machen.“ Der Frisch-Auf-Trainer stellte Edith Lengyel ins Tor, die mit mehreren Paraden zur Aufholjagd beitrug. So schmolz das 12:18 binnen weniger Minuten auf 15:18. Die Deckung der Gäste stand nun wesentlich besser und so war der Vorsprung der Nellingerinnen, denen in den ersten 15 Minuten nach dem Wechsel nur zwei Treffer gelangen, nahezu aufgebraucht, als Petra Adamkova auf 18:19 verkürzte. Die Göppinger Fans witterten Morgenluft und machten ordentlich Rabatz. Der Ausgleich gelang Frisch Auf trotz Überzahl nicht. Stattdessen verschaffte Roxana Ioneac ihrem Team mit dem Treffer zum 22:20 etwas Luft. Iris Guberinic verkürzte, dann jedoch bündelten die Hornets alle Kräfte und zogen in der 54. Minute auf 24:21 weg.
Als Maxime Struijs, die zuvor alle Siebenmeter sicher verwandelt hatte, mit ihrem achten Versuch von der Linie erstmals an Anne Bocka scheiterte und die Gastgeberinnen zwei Treffer zum 26:21 nachlegten (56.), war die Partie entschieden. „Nellingen hat verdient gewonnen. Wir waren in der ersten Hälfte unkonzentriert, haben nach der Pause zwar schnell aufgeholt und es bot sich die Möglichkeit zurückzuschlagen, aber in den wichtigen Momenten ist uns das nicht gelungen“, analysierte Knezevic.
TV Nellingen: Bocka, Wachter; Ioneac (3), Wolf (9/6), Blanke (5), Ahlin (1), Gera (3), Stuttfeld, Stockhammer (1), Issifou (4), Schoeneberg (2), Jäger.
FA Göppingen: Zimmerman, Lengyel; Struijs (9/7), Hrbkova (5), Adamkova (4), Sviridenko, Schuhknecht, Guberinic (3), Kinlend (4), Weigelt, Schindle (1), Bergschneider.
SR: Köppl/Regner. – Zeitstrafen: 8:6 Minuten. – Zuschauer: 500.