Pal Dardai macht‘s – wer sonst? Fußball-Bundesligist Hertha BSC bedient sich für die erhoffte Rettung vor dem Absturz in die 2. Liga eines alten Reflexes und betraut die Klub-Legende erneut mit der Mission Klassenerhalt. Der Ungar übernimmt die Berliner in den verbleibenden sechs Ligaspielen und tritt das Erbe von Sandro Schwarz an.

Dardai startet seine dritte Retter-Mission bei Hertha

„Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam“, sagte Dardai: „Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daran setzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf.“
Sandro Schwarz wurde nach dem Sturz auf den letzten Platz der Tabelle von seinen Aufgaben als Cheftrainer bei Hertha BSC entbunden.
Sandro Schwarz wurde nach dem Sturz auf den letzten Platz der Tabelle von seinen Aufgaben als Cheftrainer bei Hertha BSC entbunden.
© Foto: Soeren Stache/dpa

Trennung von Schwarz nach Sturz auf Platz 18

Die Trennung von Schwarz erfolgte demnach zwei Tage nach dem bitteren 2:5 (1:2) im Kellerduell bei Schalke 04 und dem Sturz ans Tabellenende. Für Dardai, den Rekordspieler von Berlin, ist dies bereits seine dritte Mission als Retter: In den Saisons 2014/15 und 2020/21 hielt er die Alte Dame in der Bundesliga. Im November 2021 endete die bisher letzte Zusammenarbeit. Die Saison 2018/19 unter Dardai war die letzte, in der Hertha ohne Trainerentlassung auskam. Er ist eng mit dem Verein verbunden, nicht nur wegen seiner Verdienste, sondern auch, weil sein Sohn Marton im Kader ist. Der 21-Jährige stand bei der Niederlage gegen Schalke in der Startelf.

Auch der VfB Stuttgart kommt noch nach Berlin

Bereits nach der Pleite in Gelsenkirchen am Freitag hatte sich Schwarz rhetorisch auf seinen Rauswurf eingestellt: „Das ist realistisch. Ich bin in der Verantwortung.“ Die Angst vorm ersten Abstieg seit 2012 ist riesig. Es sei „legitim und die Verantwortung des Klubs, sich Gedanken zu machen.“ Sechs Spiele in Folge ohne Sieg, ein erschreckender Systemausfall der Defensive im „Endspiel“ beim bisherigen Tabellenletzten – Argumente für eine Weiterbeschäftigung klingen anders. Nun soll es Dardai, der große Teile des Teams kennt und kaum Eingewöhnungszeit braucht, richten. Hertha empfängt unter anderem die Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart und Bochum