Sie sind nicht weit voneinander entfernt – und doch zum ersten Mal getrennt. Die Zwillinge Lenny und Alec Anigbata verbrachten ihre komplette Basketball-Jugend beim FC Bayern München. Nun gehen die 18-Jährigen den nächsten Schritt. Alleine. Lenny wechselt zu den Riesen Ludwigsburg. Und Alec kommt nach Ulm.
Dorthin, wo man sich einiges vom deutschen Nachwuchsspieler verspricht: „Er besitzt die Fähigkeit, jede Position zu verteidigen, ist technisch und taktisch sehr versiert“, sagt BBU-Nachwuchskoordinator Chris Ensminger. Die Ulmer halten den 49-Jährigen für die geeignetste Person, um über ihren Neuzugang zu sprechen. Denn trotz des angepriesenen Potenzials: Anigbata ist noch eher einer für den Nachwuchs als für das Bundesliga-Team.
Alec Anigbata: Ein Spieler mit „Wachstumspotenzial“
Der gebürtige Münchner erhält für die kommende Saison eine Doppelllizenz. Er könnte theoretisch in der BBL auflaufen, praktisch wird er aber wohl viel für die Orange Academy in der dritten Liga spielen. Dieses Niveau ist Anigbata bereits gewohnt. Der zwei Meter große Forward lief in der vergangenen Saison schon für das ProB-Team des FC Bayern München auf, erzielte etwas mehr als sechs Punkte pro Spiel. „Sein professionelles Mindset, seine Defensive und sein Zug zum Korb zeichnen Alec aus“, sagt Ensminger.
Die größte Schwäche im Spiel des 18-Jährigen ist bislang sein Wurf. In der vergangenen Saison wechselten sich starke und schwache Trefferquoten regelmäßig ab. Ensminger glaubt, dass das besser werden kann. „Alec ist ein lernfähiger Spieler mit viel Wachstumspotenzial.“
Das sieht man auch beim DDB so. Anigbata stand im erweiterten Aufgebot für die U20-EM, wurde erst kurz vor dem Turnierbeginn aus dem Kader gestrichen. In Ulm kann er zumindest damit rechnen, mit den Profis trainieren zu dürfen.
Wer dann bald mit Anigbata in der Halle steht, ist noch nicht sicher. Die Ulmer Verantwortlichen arbeiten weiterhin am Kader für die kommende Saison.