Bluten im Sport ist bei Männern ein Beweis ihrer Leidenschaft. Welch ein Kampfgeist, welch ein Elan! Bestes Beispiel: Bastian Schweinsteiger, der den WM-Pokal mit einer Platzwunde unter dem Auge nach Hause bringt. Bluten bei Frauen hingegen ist kein Grund zum Stolz sein, nein, bei ihnen ist es ein Grund zur Scham. Dabei bluten sie regelmäßig im Monat.
Bauchkrämpfe, Unwohlsein – Sportlerinnen müssen trotz Periode ihre Leistung abrufen. Verschämt dürfen sie sich das nicht anmerken lassen – und werden dann noch zu einer teils weißen Kleidungsvorschrift verdonnert. So wie im englischen Fußball. „Es ist sehr schön, ganz in Weiß aufzulaufen. Aber in einer Phase des Monats ist es für uns Frauen unpraktisch“, kritisierte die Nationalspielerin Beth Mead die Kleidungsvorschrift bei der EM 2022. Die Engländerinnen gewannen das Turnier – in weißen Hosen. Das ändert sich jetzt. Der englische Fußballverband FA teilte mit, dass die Sportlerinnen bei der WM 2023 blaue Hosen zu weißen Trikots tragen.
Offen mit der Menstruation umzugehen, ist immer noch ein Tabu im Spitzensport. Ein roter Blutfleck auf weißen Hosen – undenkbar. Eigentlich sollte das anders sein. Doch bis es so weit ist, sollte man die Beschwerden der Athletinnen ernst nehmen. Sie sind es nämlich, die mit solchen Bildern und dem Spott der Öffentlichkeit leben müssen.