Ratiopharm Ulm hat einen Namen für die ganze Sache gefunden: Offseason-Wirbel. Das klingt so, als wäre der Trubel bald wieder vorbei. Spätestens dann, wenn die neue Saison startet. Doch das kann man sich momentan schwer vorstellen. Seit bekannt wurde, dass die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) gegen Ulm-Spieler Karim Jallow ermittelt, ist die deutsche Basketball-Welt in Aufregung. Eine mehrjährige Sperre für den 26-Jährigen steht im Raum. Nun hat sich sein Arbeitgeber, Ratiopharm Ulm, zu dem Fall geäußert.

Deutsche Meisterschaft nicht in Gefahr

Das Statement hat zwei kurze Absätze. Die wichtigste Information steht im zweiten Satz. „Ratiopharm Ulm ist vom Vorgehen der Nada nicht direkt betroffen.“ Die deutsche Meisterschaft ist wegen der Ermittlungen also nicht in Gefahr. Der Klub sei gar nicht am Verfahren beteiligt, betont Sportdirektor Thorsten Leibenath. „Wir als Klub haben bislang keinerlei Informationen von offizieller Seite bekommen. Weder die Nada noch der DBB haben uns informiert.“ Deshalb sei Ratiopharm Ulm „nicht in der Lage, weitere Kommentare abzugeben.“
Jallow hatte den Ulmern berichtet, dass die Nada gegen ihn ermittelt. Die möglichen Verstöße gegen die Meldepflichten beziehen sich auf die Saison 2021/2022. „Karim hat auf Nachfrage bestätigt, dass er in der abgelaufenen Saison mehrfach vorschriftsmäßig für Dopingtests angetroffen wurde, die allesamt negativ waren“, heißt es in der Mitteilung.
Am Mittwoch hatte die Nada der SÜDWEST PRESSE und anderen Medien bestätigt, dass momentan ein Verfahren gegen Karim Jallow läuft. Der Basketball-Profi muss der Nada per App jeden Tag seinen Standort und ein Zeitfenster für eine mögliche Doping-Kontrolle angeben. Diese Daten soll Jallow in der Saison 2021/2022 mehrfach nicht korrekt geliefert haben. Die Nada hat nach drei sogenannter „Strikes“ innerhalb von zwölf Monaten ein Verfahren gegen Jallow eröffnet. Sollten sich die Vorwürfe bestätigten, droht Jallow eine Sperre von mindestens einem Jahr.