Werder Bremen – ein Vereinsname, der nicht nur bei Fußballfans bekannt ist. Auch die Schachspieler aus der Hansestadt spielen in der Bundesliga und dürfen ihre Heimspiele in den Logen des Weserstadions austragen.
Der SK Schwäbisch Hall war dort bereits zu Gast. SK-Mannschaftsführer Harald Barg schwärmt von der Atmosphäre im Fußballstadion mit dem Blick auf den Rasen. Aber kommt er auf Schach zu sprechen, seufzt er: „Wir haben da noch nie was geholt.“ Regelmäßig bezog der SK Hall in Bremen eine Abfuhr, die am jeweiligen Saisonende den Sprung aufs Siegertreppchen verhinderte. „Ich würde es den Jungs so gönnen, wenn sie diesmal in Berlin eine Medaille um den Hals gehängt bekommen“, formuliert Barg seinen Traum von mindestens Platz 3.
Werder Bremen liegt auf Rang 7 der Tabelle, hat aber noch Ambitionen auf die Europapokal-Startplätze, die lediglich drei Punkte entfernt sind. Den SK Schwäbisch Hall bezeichnet Werder Bremen vor den an diesem Wochenende stattfindenden Spieltagen 11 und 12 auf seiner Homepage als „Stern der süddeutschen Schachszene“ und schiebt ihm somit indirekt eine Favoritenrolle zu.
Das sorgt bei Barg wieder für ein schmerzverzerrtes Gesicht. Seine Mannschaft sei nicht so stark aufgestellt. „Wir brauchen viel Kampfgeist und einen ausgeprägten Teamgedanken.“ Die Revanche soll an diesem Sonntag gelingen. In jedem Fall aber will Hall zwei Punkte aus Bremen mitnehmen, um weiter aus eigener Kraft bei der Endrunde in Berlin, bei der drei Begegnungen zu absolvieren sind, einen Platz unter den ersten 3 zu erreichen.
Würde Bremen seinem Ruf als „Angstgegner“ alle Ehre machen, dann müsste Hall tags zuvor gegen den Hamburger SK gewinnen. Der mitgliederstärkste deutsche Schachverein (rund 700) steht in der Tabelle einen Punkt und einen Platz hinter Werder Bremen. Im vergangenen Jahr gewannen die Hamburger das Duell mit Schwäbisch Hall.
Fernsehteam vor Ort
Am vergangenen Spieltag setzte der Hamburger SK erstmals den an Nummer 1 postierten Jan-Krysztof Duda ein, der seine beiden Partien gewann, darunter auch gegen seinen polnischen Landsmann und Ex-Haller Radoslaw Wojtaszek, der nun für die OSG Baden-Baden spielt. Duda wird Ende April 17 Jahre alt, hat aber bereits jetzt eine Elo-Zahl von 2675. Sollte Hamburg wieder so stark besetzt sein, dürfte es eine sehr knappe Partie mit dem SK Hall geben.
Wie es in den Platinlogen des Weserstadions aussieht, können Schachfreunde sehen, ohne direkt vor Ort zu sein. Radio Bremen wird für eine Fernsehreportage am Samstag vor Ort sein.
Info Hamburger SK – SK Schwäbisch Hall, Samstag, 14 Uhr
Werder Bremen – SK Schwäbisch Hall, Sonntag, 10 Uhr
Alle Spiele werden live im Internet unter www.schachbundesliga.de übertragen.