Der Hechinger Turnierleiter spricht über den Stand der Vorbereitung, die noch anstehenden Herausforderungen und die Zukunft der Ladies Open.

Herr Frommer, wie laufen die Vorbereitungen bisher?

Gerhard Frommer: Soweit ist alles geplant, vieles hat sich dabei ja schon über Jahre hinweg eingespielt. In der ersten Augustwoche werden das Equipment, die Zelte und die Tribünen geliefert. Dann geht es an den Aufbau. Am Donnerstag vor der Quali sollte dann alles stehen. Wir haben wieder einmal einige Kleinigkeiten verbessert. So haben wir die Haupttribüne nochmal um rund 100 Plätze erweitert. Außerdem haben wir bei Platz sechs einen Treppenaufbau geplant, sodass man auch von dort einen besseren Überblick über die Anlage hat.

Welche Herausforderungen gab es in diesem Jahr zu bewältigen?

Frommer: Wir haben vor allem einige Equipment-Auflagen bekommen. So mussten wir die Schiedsrichterstühle erneuern, da die Stufen zu rund und daher zu rutschig waren. Da mussten wir also vier neue Stühle anschaffen. Die größte Herausforderung ist in diesem Jahr aber der Verkehr, da beinahe die gesamte Stadt gesperrt ist. Wir haben zwar drei Busse im Einsatz, aber es könnte dennoch zu Problemen in den Stoßzeiten kommen. Der Fahrplan gestaltetet sich so schwierig, da nicht immer gewährleistet ist, dass unsere Fahrzeuge ständig vor Ort sind. Daher bieten wir einen Shuttle-Service an, damit alles zügig vonstatten geht. Das sind immer zusätzliche Aufgaben, denen man sich stellen muss. Aber da kann die Stadt nichts dafür – das ist Kreissache.

Außerdem hatten Sie in diesem Jahr Probleme genügend Ballkinder zu finden. Wie wirken Sie dem entgegen?

Das stimmt. Uns fehlen eine Handvoll Ballkinder. Es ist nun mal Urlaubszeit, da sind nicht alle vor Ort. Aber dann müssen die anderen halt etwas mehr ran und haben weniger Pausen. Eigentlich geht es dabei nur um Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Ab Freitag ist der Spielplan dann ohnehin etwas lockerer. Zur Not müssen einige aus der ersten Herrenmannschaft aushelfen.

Wäre das Turnier ohne die vielen freiwilligen Helfer überhaupt zu stemmen?

Nein. Ohne sie wäre das gar nicht möglich, daher muss ich hier auch meinen Dank aussprechen. Wir haben rund 100 Helfer im Einsatz und man merkt wirklich jeden einzelnen. Leider hatten wir dieses Jahr zwei Todesfälle von langjährigen Wegbegleitern zu beklagen. Die muss man erst mal ersetzten. Aber wir bekommen das schon hin. Wir sind ja ein eingespieltes Team.

Was steht noch auf der Agenda bis zum Turnierstart?

Diese Woche endete die Meldungsfrist für das Turnier. So wurde am Donnerstag bereits die erste Liste veröffentlicht. Allerdings ist diese noch nicht verbindlich, da die Spielerinnen noch bis zum 24. Juli zurückziehen können. Dann geht es erst richtig los mit der Organisation. Die Spielerinnen, die sicher kommen, rufen an und fragen nach Unterkünften und Abholmöglichkeiten. Außerdem quartieren wir derzeit die Schieds?richter ein und fokussieren uns darüber hinaus auf das boso Wildcard-Special, das kommendes Wochenende steigt.

Ist die Anlage denn bereits fertig präpariert?

Soweit ist alles im grünen Bereich. Vergangenes Jahr hatten wir ja zum ersten Mal eine Spieler-Lounge. Die müssen wir wieder neu streichen. Alles muss auf das Niveau vom Vorjahr gebracht werden. Außerdem müssen wir noch die Halle herrichten, damit wir zur Not auch drinnen spielen können. Da bekommen wir noch eine neue Scheibe, da die alte zu dunkel war. Zudem hatten wir kürzlich noch einen Einbruch zu verschmerzen. Das sind die fast normalen Leiden. Aber sonst ist alles vorbereitet.

Gibt es in der Organisation personelle Veränderungen?

Da bleibt alles beim Alten. Thomas Bürkle macht mit mir die Turnierleitung, Nico Naeve ist weiterhin unser Oberschiedsrichter. Mit Miriam Bley haben wir dieses Jahr allerdings eine WTA-Schiedsrichterin auf dem Stuhl und auch sonst ein sehr hohes Niveau bei den Unparteiischen. Das bedeutet für uns zwar auch etwas höhere Kosten, aber das nehmen wir gerne in Kauf.

Die Fortsetzung der Ladies Open über die diesjährige Auflage hinaus ist noch nicht endgültig gesichert. Wie ist der aktuelle Stand der Sponsoren-Verhandlungen?

Ich habe von rund 90 Prozent der Sponsoren bereits die Zusage, dass es weitergeht – aber erst von rund 60 Prozent auch eine Unterschrift. Das werden wir in den kommenden Wochen und vor allem während dem Turnier aber forcieren, damit wir die restlichen Unterschriften bekommen. Noch ist es nicht offiziell, aber ich bin zuversichtlich, dass es die Ladies Open auch nächstes Jahr wieder geben wird. Allerdings müssen wir uns erst absichern, bevor wir das endgültig bekannt geben können. Auch unser Kopfsponsor boso hat bereits zugesagt. Wir hoffen, dass wir die Unterschrift auch hier während des Turniers in trockene Tücher bringen können.

Wie sieht das Rahmenprogramm der diesjährigen Auflage aus?

Da bleiben wir größtenteils beim bewährten Programm. So wird es wieder die beliebte Players Night geben. Am Freitag haben wir wieder einen Elvis-Imitator zu Gast, dessen Auftritt im letzten Jahr leider dem Regen zum Opfer fiel. Am Sonntag haben wir unser Sponsoren-Weißwurstfrüh?stück. Wir hoffen außerdem noch auf eine Autogrammstunde mit HBW-Spieler Martin Strobel zu einem guten Zweck.

Abschließend: Werden in diesem Jahr auch wieder Spielerinnen aus der Region bei den Ladies Open zu sehen sein?

Aus der Region ist Alexandra Vecic auf jeden Fall mit dabei. Sie ist ja kürzlich deutsche U 16-Meisterin geworden und wird sicher eine Quali-Wildcard erhalten. Außerdem bekommen zwei weitere Spielerinnen aus Württemberg sowie zwei weitere Deutsche eine solche Wildcard. Zudem vergibt der Württem?bergische Tennis Bund noch eine Hauptfeld-Wildcard. Wir werden also sicher wieder einige einheimische Athletinnen sehen.