Im Vorfeld des Topspiels zwischen dem Tabellenführer vom HBW Balingen-Weilstetten und dem Tabellensechsten (ohne die Spiele gegen HC Motor Zaporizhzhia, Anm. d. Red.), SG BBM Bietigheim, ging es zwischen den Spielern, Trainern und Betreuern beider Vereine äußerst freundschaftlich zu. Da umarmten man sich und den einen oder anderen Witz. Sicherlich war auch die eine oder andere Anekdote aus früheren Zeiten dabei.
Pünktlich um 20 Uhr war es dann jedoch vorbei mit den freundschaftlichen Verhältnissen. Beide Teams wussten um die Wichtigkeit dieser Partie und gingen dementsprechend zur Sache.

Jona Schoch läuft heiß

Beide Teams starteten sehr offensiv und legten ein hohes Tempo aufs Parkett. Die frühe 4:2-Führung der Gäste egalisierte der HBW mit einem schnellen 3:1-Lauf. Bietigheim schlug jedoch zurück und ging seinerseits nach zwei Toren von Alexander Velz und einem Treffer von Alexander Pfeifer mit 7:5 in Führung. Dann lief der Rückraum des HBW heiß. Angeführt von einem starken Jona Schoch strahlte der Tabellenführer der zweiten Liga aus der zweiten Reihe nun immer mehr Gefahr aus und belohnte sich mit einer 15:13-Führung. Bietigheim ließ sich jedoch nicht abschütteln und glich durch Treffer von Christian Schäfer und Alexander Velz aus. Als die Gastgeber binnen zwei Minuten auf 18:15 stellten, platze Gästecoach Iker Romero Fernandez der Kragen. Dabei war nicht ersichtlich, ob er mit der Leistung seiner Schützlinge oder den Entscheidungen der beiden Schiedsrichter Fabian Baumgart und Sascha Wild nicht einverstanden war. Die Wahrheit lag wohl irgendwo in der Mitte. Trotzdem hämmerte der Gästecoach gleich viermal mit voller Wucht auf den Auszeit-Buzzer und malträtierte diesen unschön. Neun Sekunden vor der Halbzeitsirene stellte Kristian Beciri den ersten Vier-Tore-Vorsprung der Partie her. Warum das Tor von Dominik Claus zum 20:17 zählte, verstand in der Halle niemand, da der Wurf weit nach Ertönen der Sirene erfolgte.

Gäste fallen auseinander

Wer im zweiten Abschnitt dachte, dass die Gäste die Partie nochmals spannend machen würde, wurde eines Besseren belehrt. Mit einer wahnsinnigen Teamleistung schraubte der HBW die Gäste aus Bietigheim regelrecht auseinander. Bei den Hausherren klappte nahezu alles und bei der SG BBM nahezu nichts mehr. Angefangen von einem No-Look-Treffer im Rückwärtsfallen von Kristian Beciri, über zahlreiche Rückraumkracher von Jona Schoch bis hin zum Kempa-Treffer von Tim Hildenbrand. Bietigheim ergab sich seinem Schicksal und hatte der Balinger Energieleistung im zweiten Durchgang überhaupt nichts entgegenzusetzen. Da halfen auch zwei SG-Auszeiten in der 39. und 42. Minute nicht mehr weiter. Der HBW-Expresse rollte unaufhörlich und schraubte das Ergebnis von Minute zu Minute weiter nach oben, bis am Ende ein überdeutlicher 41:28-Heimsieg auf der Anzeigetafel der SparkassenArena aufleuchtete.

Publikum in der SparkassenArena absolut erstligatauglich

Standingovations und tosender Applaus des Publikums, das absolut erstligatauglich war, schicke rote Meisterschaft-Shirts, die obligatorische Meisterschaftsbierdusche für eliche HBW-Akteure und „We are the Champions“ aus den Hallenlautsprechern durfte da natürlich nicht fehlen. Als Meister und Aufsteiger geht es für den HBW Balingen-Weilstetten nächste nach Potsdam, ehe das letzte Heimspiel am 3. Juni gegen Hagen ansteht. Zum Saisonabschluss geht es für den Primus am 7. Juni zum HC Elbflorenz, ehe die wohlverdiente Sommerpause für die HBW-Akteure ansteht.