Vier Tage nach dem 25:25-Remis im Topspiel gegen den ThSV Eisenach mussten die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten die schwere Auswärtsaufgabe in Coburg antreten. Die Hausherren hatten mit fünf Siegen aus den vergangenen fünf Spielen enormes Selbstvertrauen getankt und setzten auch in der Begegnung gegen den Tabellenführer ihren sehr guten Lauf fort. Von Beginn an war Coburg hellwach und agierte ohne großen Respekt. Ein früher 4:1-Lauf des HSC sorgte für eine 6:3-Führung für die Gastgeber. HBW-Cheftrainer Jens Bürkle war damit überhaupt nicht einverstanden und betätigte nach knapp zehn gespielten Minuten das erste Mal den Auszeit-Buzzer. Neben einem schwachen Abschlussverhalten monierte er auch das zu lasche Rückzugsverhalten seiner Schützlinge. Die Auszeit-Ansprache zeigte allerdings erst mit Verspätung Wirkung.

Sejr hält HBW im Spiel

Vorher war es HBW-Keeper Simon Sejr, der seine Farben mit mehreren Paraden in der Partie hielt und den Vorsprung der Coburger nicht weiter anwachsen ließ. Je ein Doppelpack von Jens Schöngarth und Kristian Beciri brachte die Gäste dann auf 8:9 heran. Simon Sejr hielt in der Folgezeit zwei Siebenmeter und vorne fand der HBW nun immer bessere Lösungen. Die Belohnung folgte prompt. Mit einer 14:13-Führung ging Balingen in die Pause, und das war dem Spielverlauf nach allerdings etwas glücklich.
Auch der Start in den zweiten Durchgang war für den Tabellenführer etwas holprig. In Unterzahl glich Coburg aus (15:15), um dann mit dem nächsten Angriff sogar in Führung zu gehen. Balingen ließ sich jedoch nicht abschütteln und blieb dran. Eine mitentscheidende Szene ereignete sich ziemlich genau eine Viertelstunde vor Schluss. Mario Ruminsky entschärfte mit einer guten Parade den Strafwurf von Florian Billek und parierte auch den anschließenden Nachwurf sensationell. Im Gegenzug sorgte Kristian Beciri für eine Drei-Tore-Führung. Über die Spielstände 21:24 (48.), 22:25 (50.) und 23:26 (51.) ging es in eine heiße Schlussphase, in der sich der HBW fast noch um den Lohn seiner Arbeit brachte. Nach einer Balinger Auszeit versenkte Filip Vistorop das Spielgerät sehenswert im Winkel. Die beiden Schiedsrichter entschieden jedoch auf Stürmerfoul und erkannten so den Treffer nicht an. Vistorop konnte es nicht fassen und tat seinen Unmut lautstark kund, was ihm unmittelbar eine Zeitstrafe einbrachte, die Folgen haben sollte. Jan Schäfer brachte die Hausherren auf 25:26 heran (53.). Im Gegenzug packte Jens Schöngarth den Hammer aus und versenkte den Ball aus mehr als zehn Metern Torentfernung. Schäffer verkürzte für Coburg erneut und auf der Gegenseite netzte Oddur Grettarsson zum 28:26 aus Sicht des HBW ein (55.). Nach einem Treffer von Fynn Herzig und einer starken Parade von Coburg Keeper Kristian van der Rewe hatte Jakob Knauer die große Chance auf den Ausgleich. Er fand in Mario Ruminsky jedoch seinen Meister. So war es auf der Gegenseite Lukas Saueressig, der sich energisch durchtanzte und so auf 29:27 für die Gäste stellte.

Starker Saueressig

Coburg kam durch einen verwandelten Siebenmeter zwar nochmals auf ein Tor heran, doch Saueressig tütete mit seinem Treffer den 30:28-Sieg für den Tabellenführer ein. Die Freude beim HBW Balingen-Weilstetten wurde nach der Schlusssirene noch größer. Durch das Remis von Eisenach in Bietigheim und der Niederlage von N-Lübbecke daheim gegen Nordhorn haben die Handballer aus dem Zollernalbkreis auf das Verfolgertrio nun acht Punkte Vorsprung. Die Rechnung für die restlichen Saisonspiele ist daher denkbar einfach. Dem HBW fehlt noch genau Zähler zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga.