Die Basketballer vom Team Ehingen Urspring haben es sich auch diese Saison auf die Fahnen geschrieben, als Underdog zu überraschen. Und im ersten Spiel gegen die hoch gehandelten Heidelberger ist ihnen das auch gelungen. Obgleich sie sich beim 72:79 (38:31) nicht mit einem Sieg belohnten.
Die Vorraussetzungen vor diesem ersten Härtetest in der Zweiten Liga waren schlecht. Trainer Domenik Reinboth blickte auf eine lange Liste an Spielern, die in der letzten Vorbereitungswoche nicht trainieren konnten, deren Einsatz fraglich war. Doch völlig ungeachtet dieser Tatsachen legte das neue „Team in green“ ein erfrischendes und Mut machendes Spiel hin. Die Körpersprache jedes Einzelnen – und damit sind auch die beherzten Rufe des verletzten Darnell Foremans auf der Bank gemeint – ließen den Schluss zu, dass das noch ziemlich gut werden könnte diese ProA-Runde. Auch Reinboth gefiel, was er sah: „Das Team arbeitete sich aus einer guten Verteidigung nach vorne und hat gepunktet. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet, dass es schon so gut funktioniert.“ Sein Gegenüber Branislav Ignjatovic war mit seinem Team gar nicht zufrieden, sprach von einem Disaster und freute sich, dass sein Team doch noch die Kurve bekommen hat. Er bescheinigte den Gastgebern Qualität: „Ehingen wird vielen Teams ein ganz unbequemer Gegner sein.“
Reinboth brachte zum Start die drei treuen Steeples: Gianni Otto, Tim Hasbargen und Daniel Monteroso sowie die Neuen Akim Jonah und Erik Scheive auf den großen Positionen. Nach zweiminütigem Abtasten mit Niklas Würzner, Shyron Ely, Grant Teichmann, Adam Eberhard und Philipp Heyden machte der Ehinger Kapitän Hasbargen die ersten Punkte aus der Distanz. Zuvor hatte Urspring-Center Jonah von der Freiwurflinie zwei Mal vergeben. Egal, auch wenn zunächst die Gäste 6:3 führten, machten die Hausherren den optisch besseren Eindruck. Atemberaubend, wie schnell sich „Dan“ Monteroso bewegte, mit blitzschnellen Finten wirbelte er seine Gegenspieler schwindlich. Regisseur Hasbargen traf hochsouverän richtige Entscheidung und in die Reusen (acht Punkte) und Franky Aunitz, mit 1,83 m kleinster Akteur, wirkte sicher und schien mit seiner neuen Verantwortung gut zurechtzukommen. Die Academics hingegen agierten erschreckend behäbig und ideenlos.
Mit 16:17 ging es in den zweiten Abschnitt und da legten die Steeples erst richtig los. Auch der Basketball der Neuzugänge machte extrem Spaß. Gregory Malinowski, erst zwei Wochen hier, passte locker hinter dem Rücken zu und holte sich den Ball in der Zone zum Korberfolg wieder ab. Erik Scheive zückte sein Dreierhändchen; Ferenc Gille verteidigte giftig und blockte. 26:19 und die erste Auszeit der Heidelberger in der 14. Minute. Bis zur Halbzeit dominierte Ehingen der Abstand blieb bei sieben Punkten (38:31). Was würde nach der Pause passieren? Wann würde Heidelberg eine Reaktion zeigen?
Im dritten Durchgang jedenfalls behielt weiterhin die Heimmannschaft die Oberhand und führte nach einem 8:0-Lauf zwischenzeitlich mit 48:35 gar zweistellig. Doch irgendwann fanden auch die Heidelberger ihr Glück in erfolgreichen Dreier-Würfen und hatten letztlich nach 33 Minuten aufgeholt (58:59). Erstmals in dieser Partie machten die Gäste nun unter ihrem Korb dicht und punkteten selbst kontinuierlich. Eineinhalb Minuten vor Ende rannten die Steeples nun einem Sechs-, Acht-Punkte-Abstand hinterher und konnten diesen nicht mehr aufholen.