Für den Rosenheimer Torhüter Timo Herden war in der Partie gegen die Bietigheim Steelers nach zweieinhalb Minuten bereits Schluss. Starbulls-Trainer Franz Steer holte den 22-Jährigen vom Eis und schickte Lukas Steinhauer vor die Stangen. Innerhalb von 100 Sekunden hatte Herden drei Gegentreffer kassiert. Der Tabellenführer aus Bietigheim hatte die Gastgeber in der Anfangsphase vorgeführt und mit perfekten Aktionen einen klaren Vorsprung erspielt. Nach 60 Minuten bejubelten die mitgereisten Steelers-Fans einen 7:1-Sieg ihrer Mannschaft. Die hat sich damit auf das Derby an diesem Sonntag um 17 Uhr gegen die Heilbronner Falken eingeschossen. Fehlen werden im Derby allerdings Marcus Sommerfeld und Max Lukes. Sommerfeld brach sich in Rosenheim fünf Rippen und Lukes erlitt eine Gehirnerschütterung. „Es ist unglaublich“, meinte Trainer Kevin Gaudet zum neuerlichen Verletzungspech seiner Mannschaft. „Durch die frühen Tore haben wir schnell das Momentum auf unsere Seite gekriegt“, kommentierte Gaudet das Spiel. Mehr gab es angesichts der überzeugenden Leistung des Spitzenreiters auch nicht zu sagen.
Die Starbulls Rosenheim standen von Anfang an auf verlorenem Posten. Nach 50 Sekunden erzielte Matt McKnight den ersten seiner insgesamt drei Treffer am Freitagabend. 85 Sekunden später musste Herden wieder hinter sich greifen, Benjamin Zientek hatte ihm den Puck ins Netz geschossen. Nur 16 Sekunden lagen dann zwischen 2:0 und dem 3:0 der Steelers. Das erzielte Shawn Weller.
Da bei den Oberbayern mehrere Stammkräfte verletzt gefehlt haben, kamen etliche Nachwuchsspieler zum Einsatz. „Eine so junge Mannschaft habe ich in dieser Liga noch nicht auf dem Eis gesehen. Aber wir kennen das mit den vielen Verletzten aus dem vergangenen Jahr“, meinte Steelers-Coach Gaudet.
Die Gäste kontrollierten fortan mit ihrer spielerischen Klasse und ihren variablen Angriffsspiel die Partie. Hinten gingen die Routiniers resolut zur Sache und ließen ihrem Torhüter Sinisa Martinovic nur wenig Arbeit übrig. Zum zweiten Drittel hatte Rosenheims Trainer Steer seine Reihen neu formiert, aber auch diese Maßnahme diente lediglich dazu, die Dominanz der Steelers nicht noch größer werden zu lassen.
Erneut traf McKnight gleich zu Beginn eines Drittels und erhöhte auf 4:0. Im zweiten Abschnitt benötigte er nur 40 Sekunden. Mit einem satten Schuss von der blauen Linie erzielte Sebastian Alt in der 31. Minute das 5:0. Hätte ihr Schlussmann Steinhauer nicht so gut gehalten, wären die Starbulls um eine deftigere Niederlage kaum herumgekommen. Der Bietigheimer Mann mit dem Goldhelm schlug anfangs des dritten Drittels zum dritten Mal zu. In der 42. Minute erhöhte McKnight auf 6:0. Zehn Minuten später spielten die Bietigheimer eine Überzahl clever aus und brachten Zientek in Position, der seinen zweiten Treffer des Abends erzielte. Das Ehrentor durch Valentin Hein hatten sich die Starbulls für ihren Einsatz verdient (54.).
So spielten sie
DEL 2
Rosenheim – Bietigheim
Rosenheim – Bietigheim
1:7
Tore: 0:1 McKnight (1.), 0:2 Zientek (3.), 0:3 Weller (3.), 0:4 McKnight (21.), 0:5 Alt (31.), 0:6 McKnight (42.), 0:7 Zientek (52./Überzahl), 1:7 Hein (54.).
Drittel: 0:3, 0:2, 1:2; Strafminuten: 6 (3 Strafen) – 14 (3 Strafen); Schiedsrichter: Göran Noeller (Chemnitz); Zuschauer: 2044.