Fünf Mannschaften weisen nach zwei Spieltagen in der Bundesliga je 4:0 Punkte auf. Nach dem Wochenende stehen zumindest für zwei Teams ein oder zwei Minuspunkte auf dem Konto, denn in den Partien am Sonntag zwischen dem TSV Bayer 04 Leverkusen und der SG BBM Bietigheim (16 Uhr) sowie dem Thüringer HC und dem BVB Dortmnd (15 Uhr) stehen sich jeweils bislang siegreiche Klubs gegenüber.
Die SG BBM Bietigheim hat die beiden Pflichtaufgaben zum Saisonstart in Göppingen und gegen die HSG Bad Wildungen erfolgreich erledigt, wobei die Auftritte noch nicht meisterlich waren. Trainer Martin Albertsen verwies nach dem mühevollen, am Ende mit Willen, Moral, Mentalität und Qualität errungenen 30:28-Heimerfolg über die Bad Wildungen Vipers aus Hessen darauf, dass seine Mannschaft noch in der Findungs- und Einspielphase sei. Ins System der eingespielten Meistermannschaft müssen die Neuzugänge Maren Nyland Aardahl, Daphne Gautschi und Amelie Berger, die vor der Saison aus Leverkusen nach Bietigheim gewechselt ist, integriert werden. Gut, dass Anna Loerper nach längerer Pause wieder einsatzfähig ist und dem Team gegen Bad Wildungen mit ihrer Routine und spielerischen Klasse helfen konnte. Auch Kim Braun ist wieder dabei, fraglich ist der Einsatz von Linksaußen Fie Woller.
Sieg im Halbfinale in Wittlich
Mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen wartet ein echter Prüfstein auf den deutschen Meister. „Das ist ein absolutes Topspiel. Wir haben bereits beim Vorbereitungsturnier in Wittlich gesehen, was Leverkusen in dieser Saison bietet. Sie können mit jeder großen Mannschaft mithalten. Wir sollten gewarnt sein und eine bessere Leistung als zuletzt gegen Bad Wildungen zeigen“, weiß SG-Coach Albertsen um die Schwere der Aufgabe. Zwar gewannen die Bietigheimerinnen beim Wittlicher Handballcup Anfang August im Halbfinale gegen Leverkusen mit 26:17, aber mittlerweile hat sich die zur neuen Saison auf einigen Positionen veränderte Mannschaft eingespielt und eingeworfen. In der ersten Runde des EHF-Pokals besiegten die Werkselfen den Zypern-Vertreter AC Latsia Nikosia im Gesamtergebnis von Hin- und Rückspiel mit 76:10. Die Partien fanden innerhalb von zwei Tagen in Leverkusen und Bottrop statt, die erste gewann Leverkusen mit 36:5, das zweite mit 40:5. In der zweiten Runde trifft der TSV Bayer 04 auf DVSC Debrecen aus Ungarn.
In der Bundesliga läuft es bislang prima, zumindest von den Ergebnissen her. Beim 24:16-Auftaktsieg gegen die Neckarsulmer Sport-Union benötigten die Werkselfen einen Kraftakt, um einen klaren Sieg einzufahren. „Wir haben glücklich gewonnen. In der ersten Halbzeit hatten wir acht technische Fehler und zwölf Fehlwürfe“, meinte Leverkusens Trainer Robert Nijdam nach dem 24:22 beim Buxtehuder SV.
Einen Transfercoup landeten die Verantwortlichen um Geschäftsführerin Renate Wolf mit der Verpflichtung von Rechtsaußen Svenja Huber vom BVB Dortmund. Dort hat in der Vorsaison auch die Isländerin Hildigunnur Einarsdottir gespielt, die zusammen mit Anna Seidel, die nach monatelanger Verletzungspause wieder dabei ist, ein torgefährliches Duo am Kreis bildet. Neu neben den Ex-Dortmunderinnen sind auch die Rückraumspielerinnen Pia Adams vom Zweitligisten TV Beyeröhde- Wuppertal sowie die Ex-Göppingerin Prudence Kinlend.
Leonie Patorra im U20-Nationalkader
Zu einem Lehrgang der deutschen U20-Nationalmannschaft ab Montag in Kienbaum wurde Leonie Patorra, die seit dieser Saison fester Bestandteil der Bundesliga-Kaders der SG BBM Bietigheim ist, nominiert. Die Maßnahme ist der erste Teil der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vom 7. bis zum 19. Juli 2020 in Rumänien. Neuer Bundestrainer der U20 ist André Fuhr, der in einer zunächst auf ein Jahr befristeten Doppelfunktion auch den Bundesligisten BVB Dortmund trainiert. Fuhr war in der vergangenen Saison Coach bei der TuS Metzingen und davor viele Jahre lang bei der HSG Blomberg-Lippe tätig. cp