Michael Saur, Vorsitzender des 1. RMC Reutlingen und Vorstand Sport des ADAC Württemberg in einer Person, strahlte über beide Backen. Sein Helferteam und er hatten soeben souverän eine nie zuvor dagewesene Großveranstaltung fabelhaft über die Bühne gebracht.
Das von drei ADAC-Ortsklubs erstmals in Kooperation unter dem Dach des ADAC Württemberg durchgeführte MX Masters zog nicht nur viele Zuschauer in Reutlingen an, sondern bot auch ansonsten viele erfreuliche Kern- und Randaspekte.
„Das Wichtigste ist immer, dass sich niemand schwer verletzt. Wir hatten keine Unfälle zu beklagen, nur ein Fahrer musste ambulant behandelt werden. Ein einziges technisches Problem machte uns kurzfristig zu schaffen. Die Startanlage streikte, aber auch hier siegte letztlich die enge Kooperation mit anderen Vereinen. Binnen kurzer Zeit halfen uns die Holzgerlinger aus, brachten ihre Startanlage nach Reutlingen“, lobt Saur.
Super klappte laut dem RMC-Vorsitzenden auch die Zusammenarbeit mit den beiden Mitausrichtern, dem MSC Aichwald und dem MSC Gaildorf.  „Das hat hervorragend funktioniert und kann wegweisend für die Zukunft sein. Meine Reutlinger Mitarbeiter muss ich zudem für die exzellente Streckenpräparation während der vergangenen 14 Tage loben“, unterstreicht Michael Saur.
 Die Fans waren gleichwohl begeistert: Beim Finale des ADAC MX Masters in Reutlingen verfolgten 5600 Zuschauer bei optimalen Rennbedingungen spannende Rennen um den Gesamtsieg. Jordi Tixier (Frankreich) sicherte sich bereits vor dem letzten Wertungslauf die Meisterschaft. Max Nagl, Klubfahrer des MSC Aichwald, brillierte mit drei Laufsiegen, womit er sich noch auf den dritten Tabellenplatz vorschob.

Rippenbruch kein Nachteil

Sein Landsmann Tom Koch verbesserte sich bei dem vom ADAC Württemberg in Kooperation mit den Ortsklubs 1. RMC Reutlingen, MSC Aichwald und MSC Gaildorf organisierten Rennen noch auf den zweiten Platz der Meisterschaft.
Den Auftakt des Finales des ADAC MX Masters an der Gönninger Landstraße gewann bereits am Samstag Max Nagl auf der Husqvarna des Krettek-Haas-Racing-Teams. Der LS2-Best-Qualifier Jordi Tixier vom KTM Sarholz Racing Team lag nach dem Red Bull Holeshot zunächst an der Spitze des ADAC-MX-Masters-Feldes. Doch Nagl zögerte nicht lange und übernahm in der zweiten Runde die Führung, die er trotz drei gebrochener Rippen kontinuierlich ausbaute. Tixier fuhr einen kontrollierten zweiten Platz ein, wohlwissend, dass seine schärfsten Meisterschaftskontrahenten Tom Koch vom Kosak Racing Team und Sarholz-Teamkollege Cyril Genot hinter ihm lagen.
Für Begeisterung sorgte der Reutlinger Lokalmatador Elias Stapel auf der KTM des Finkmoto-Holzgerlingen-Teams. Er beeindruckte bereits mit der zweitschnellsten Qualifikationszeit seiner Gruppe und lag die erste Rennhälfte auf dem dritten Platz, bevor er auf Rang sieben ins Ziel fuhr.
Der Deutsche Mike Stender vom SHR Motorsports Team fuhr auf der Yamaha mit Platz drei das beste Ergebnis seiner Karriere ein. Koch kam hinter Jérémy Delincé (Belgien) vom KMP Honda Racing-Team nach einem selbstverschuldeten Sturz auf den fünften Rang. Genot beendete das Rennen auf dem zehnten Rang, wo er es auch begonnen hatte. Am Sonntag spurtete Nagl im zweiten Wertungslauf des Wochenendes als Schnellster über die Red-Bull-Holeshot-Linie, gefolgt von Koch und Stapel. Nagl baute sich schnell einen sicheren Vorsprung auf, während sich Tixier zunächst nach vorne kämpfte. Zu Rennmitte setzte sich Tixier vor Koch, womit die finalen Positionen in den Top Drei bezogen waren. Stapel fuhr erneut ein starkes Rennen, das er auf dem fünften Rang hinter Delincé beendete.
Tixier sicherte sich mit dem zweiten Platz bereits vor dem letzten Wertungslauf die Meisterschaft im ADAC MX Masters. Genot tat sich erneut mit dem festen Untergrund schwer und rutschte in der Tabelle hinter Koch auf den dritten Platz.

Elias Stapel muckt auf

Auch im letzten Rennen der Saison sicherte sich Nagl den Red Bull Holeshot und damit auch die Jahreswertung der Schnellstarter. Doch Tixier setzte sich schnell an die Spitze, konnte Nagl jedoch nicht distanzieren. Tom Koch fuhr auf dem dritten Rang ein einsames Rennen, da er das Tempo der Spitzenreiter nicht mitgehen konnte. Stapel lag hinter Delincé erneut in den Top Fünf, fiel jedoch gegen Rennmitte mit Problemen auf den 21. Rang zurück.
Zum Rennende übte Nagl starken Druck auf Tixier aus und setzte sich vor einem begeisterten Publikum vier Runden vor der Zieldurchfahrt an die Spitze.
Tixier lief vor Koch auf dem zweiten Rang ein. Die beiden deutschen Husqvarna-Piloten Stefan Ekerold vom Team Bauerschmidt MB33 und Tim Koch vom Team AB-Racing by Zweiradsport Schmitz glänzten zum Saisonabschluss mit den Plätzen vier und fünf. Mit drei Laufsiegen gewann Nagl vor Tixier und Koch die Veranstaltungswertung.

Tom Koch bester Deutscher

Jordi Tixier feiert seinen zweiten Titel im ADAC MX Masters, nachdem er 2020 der ADAC MX Masters Short Season Champion wurde. Tom Koch beendete die Meisterschaft als bester Deutscher auf dem zweiten Platz vor Max Nagl, der Genot im letzten Lauf noch vom dritten Platz der Tabelle verdrängte.
„Ich wollte in dieser Saison so viele Laufsiege wie möglich erzielen, was mir auch gut gelungen ist. Der Zweikampf mit Jordi Tixier im letzten Rennen hat viel Spaß gemacht und die Fans haben mich gut unterstützt. Ich habe meine Strategie gewechselt, nachdem er in Führung ging, und seine Linien studiert. Ich habe mich gut und fit gefühlt und meinen Angriff genau geplant. Die Strategie ist perfekt aufgegangen“, kommentierte Max Nagl seinen Sieg am Sportpark in Reutlingen.

Die Highlights aus Reutlingen im Fernsehen

Sämtliche Rennen beider Reutlinger Veranstaltungstage können als Re-Livestream oder in Einzelläufen kostenlos über die Playlist ADAC MX Masters Reutlingen angeschaut werden. Die Highlights aus Reutlingen wird es im 26-minütigen ADAC MX Masters-Magazin am kommenden Samstag bei ServusTV Motorsport, bei Magenta TV und auf YouTube.com/ADAC zu sehen geben. Alle Ergebnisse aus Reutlingen sind online unter adac.de/mx-masters zu finden.