Deutschland hat einen neuen Handball-Bundestrainer: Markus Gaugisch übernimmt die Handball-Nationalmannschaft der Frauen des DHB – mit vorgezogenem Einstieg bei Lehrgang und Länderspielen in der kommenden Woche. Sein zunächst bis 2024 geschlossener Vertrag gilt für die Saison 2022/23 noch in Doppelfunktion und hat eine Option bis 2026. Der Schwabe, der am 20. April 48 Jahre alt wird, trainiert derzeit die SG BBM Bietigheim, den wettbewerbsübergreifend seit 44 Spielen siegreichen Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen sowie Teilnehmer der Final 4-Turniere um den DHB-Pokal und die European League. Gaugisch tritt die Nachfolge des Niederländers Henk Groener an, der seinen zum Ende dieses Monats auslaufenden Vertrag nicht verlängert hatte.
Traum von Olympia
„Ich bin Feuer und Flamme: Es ist ein Traum, die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen zu trainieren – verbunden mit der Aussicht auf Europa- und Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele“, sagt Markus Gaugisch in seinem ersten Statement als neuer Handball-Bundestrainer. „Ich bin der SG BBM Bietigheim sehr dankbar, dass der Weg in diese neue Rolle so problemlos und unterstützend funktioniert hat. Die Ziele der Nationalmannschaft und der SG BBM Bietigheim sind identisch. Wir wollen Spiele gewinnen und dafür werde ich auf beiden Seiten alles geben“, so Markus Gaugisch weiter.
„Die Modalitäten des vorzeitigen Einstiegs in Gaugischs neue, vorerst zusätzliche Aufgabe klärten Lena Backhaus als Geschäftsführerin der SG BBM Bietigheim und Mark Schober in offenen und transparenten Gesprächen“, berichtet der Deutsche Handballbund in seiner Pressemeldung. „Wir sind dankbar, dass Bietigheim unser Ansinnen aufgenommen und mit einem hohen Maß an Flexibilität gemeinsam mit uns eine Lösung gefunden hat“, sagte Mark Schober, Vorstandvorsitzender des Deutschen Handballbundes über die Regelung der Nachfolge von Henk Groener.
Als Bundestrainer Frauen des Deutschen Handballbundes erhält Gaugisch einen Vertrag bis 2024, der sich bei Qualifikation für die Olympischen Spiele automatisch bis April 2026 verlängert und damit auch die Weltmeisterschaft im Dezember 2025 umfasst. Ausrichter dieses Turniers werden Deutschland und die Niederlande sein.
„Wir sind davon überzeugt, mit Markus Gaugisch als Bundestrainer und unserer Frauen-Nationalmannschaft in den kommenden Jahren die hochgesteckten Ziele erreichen zu können. Es geht um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 und das Halbfinale der WM 2025“, sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. „Henk Groener hat in den vergangenen Jahren einen Umbruch des Kaders geschafft und das Team auf den Weg gebracht. Dafür möchte ich mich noch einmal bedanken. Jetzt richten wir den Blick nach vorn. Wir haben nun entschieden, dass Markus Gaugisch Bundestrainer unserer Frauen-Nationalmannschaft und zugleich eine treibende Kraft in der Reform des Frauenhandballs sein soll“, so Michelmann weiter. „In der Besetzung dieser Position war es dem Präsidium wichtig, einen kommunikativen Trainer mit nationaler und internationaler Kenntnis des Frauenhandballs zu finden. Zudem ging es um die Qualität, eine Mannschaft entwickeln, aber auch im Spiel zu führen. Hinzu kommt der kontinuierliche Kontakt mit der Liga und den Vereinen der Spielerinnen“, so der Verband in seiner Pressemeldung.
Kooperation mit der HBF
Michelmann fügt an: „Ich weiß, dass die Trainer der Handball Bundesliga Frauen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundestrainer legen – die Voraussetzungen dafür sind mit Markus Gaugisch nun gegeben.“ „Markus Gaugisch lebt Handball durch und durch. Er war selbst Bundesligaspieler, er ist Trainer, Kommunikator und Pädagoge“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. „Ich bin froh, dass wir in Absprache mit der SG BBM Bietigheim einen vorzeitigen Start von Markus Gaugisch bereits in der kommenden Woche ermöglichen und diese Maßnahme so optimal nutzen können. Über die Doppelfunktion in der kommenden Saison kann das Netzwerk zwischen Nationalmannschaft und Bundesliga weiterwachsen.“