In Münsingen kommen die Mountainbiker am 1. Oktober voll auf ihre Kosten. Die Alb-Gold-Trophy, der Mountainbike-Klassiker für Jedermann, hat alles zu bieten, was einen Erlebnis-Marathon ausmacht. Zugelassen sind Mountainbikes und E-MTBs und fahren kann Jedermann – auch ohne Vereinszugehörigkeit.
Möglich machen das Rennen zum Saisonende die drei Vereine TSG Münsingen, TSV Mägerkingen und der SSV Meidelstetten, die mit mehr als 250 Helfern am Renntag für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Wenn dann die Koordination und Veranstaltungsleitung noch einem Nudelhersteller obliegt, kann man sicherlich von etwas einmaligem sprechen.
„Das hat sich vor gut 15 Jahren so entwickelt“, erklärt Matthias Klumpp der Marketingleiter von Alb-Gold Teigwaren. „Die Sportmarketingagentur, die die Veranstaltung anfangs machte wollte, verlangte zu viel von den Vereinen und gab im Gegenzug zu wenig zurück. Da haben wir die Sache selbst in die Hand genommen und eine einvernehmliche Lösung gesucht und gefunden.“
Klumpp und sein Team haben reichlich Erfahrung mit der Ausrichtung von Veranstaltungen. Und als ehemaliger Leistungssportler kennt er beide Seiten ausgezeichnet. Er weiß aber auch ganz genau, dass ohne die drei Vereine eine solche Mammutveranstaltung mit 1400 Sportlern nicht zu meistern wäre.
Der Service muss passen, damit auch im nächsten Jahr die Radsportler wieder strömen. Das Unternehmen investiert jährlich etwa 280 Stunden in die Veranstaltung. Wenn es dann näher in Richtung Rennen geht, kommt mehr Arbeit auf die Vereine zu.
„Wir haben uns auch in diesem Jahr entschieden, Start und Ziel am MTB-Gelände zu machen. Für Fahrer und Zuschauer ist das Gelände einfach viel interessanter als an der Alenberghalle“, so Michael Lamparter, der für die Radsportabteilung der TSG Münsingen die Gesamtorganisation leitet. Man sollte meinen, dass für den Münsinger Verein, der bereits seit mehr als 30 Jahren MTB-Rennen macht, eine solche Großveranstaltung kein Hexenwerk ist. „Wir müssen immer alle Kräfte mobilisieren, wenn der Tag X näher rückt. Glücklicherweise haben wir eine sehr gut funktionierende Vereinsstruktur,“ so Lamparter weiter. Lamparter selbst ist vor drei Jahren in die Vorstandschaft des Vereins gerückt und seit zwei Jahren als Abteilungsleiter der Radsportabteilung tätig.
Der größte Arbeitsaufwand ist sicherlich die Ausschilderung, Absperrung und Sicherung der Strecke, die sich von Münsingen durch das Lautertal bis beinahe nach Trochtelfingen und wieder zurück zieht. Die Arbeit teilen sich die Vereine und jeder hat seinen Abschnitt zu erledigen.
„Wenn der Startort Münsingen ist, dann haben wir nicht ganz so viel Arbeit“, erklärt Alexander Ulmer vom TSV Mägerkingen. „Zudem machen wir in diesen Jahren noch eine große Verpflegungsstelle. Insgesamt sind so etwas mehr als 60 Helfer im Einsatz“, führt der Streckenchef weiter aus. Verpflegung ist auch das Stichwort in Meidelstetten. Schon immer ging die Strecke durch oder am Ort vorbei. Seit nunmehr drei Jahren versucht der Verein dort ein Stimmungsnest aufzubauen.
„Schön ist, dass wir mitten auf der Strecke liegen und die Teilnehmer jedes Jahr durch unseren Ortskern fahren“, betont Robert Höhn vom SSV Meidelstetten. „Wir wollen die Trophy als kleines Dorffest bei uns etablieren und sind an die Organisatoren mit der Idee der Meidelstetter Meile herangetreten“, so der Vorstand weiter. Mit Musik, Weißwurstfrühstück und einem zusätzlichen Kommentator ist der Verein nun mit am Start und möchte den Gästen etwas bieten.
Organisatoren glauben an richtiges Konzept
Die Organisatoren sind sich einig, dass diese Veranstaltung, die für Einsteiger, Schüler, Jugendliche und Rennfahrer gleichermaßen etwas bietet, das richtige Konzept ist. Auch Sportler mit E-Mountainbikes können sich bei der Veranstaltung auf zwei Runden messen, was den Innovationsgeist und die Zukunftsfähigkeit der Veranstaltung unterstreicht. Mit fahrbaren Strecken, bezahlbaren Startgeldern und einer familiären Atmosphäre möchte man ein breites Publikum ansprechen, um so auch zukünftig ein Gegengewicht zu den immer teurer werdenden Veranstaltungen von sogenannten professionellen Sportmarketingagenturen zu bleiben. Nachmeldungen sind auch am 1. Oktober noch möglich.