Der vergangene Sonntag war für die HSG Nordhorn-Lingen schwer zu verdauen. Eine 22:34-Niederlage beim Dessau-Rosslauer HV – mit zwölf Toren verliert eine solch gute Mannschaft äußerst selten. Es ist mit Sicherheit eines der Spiele, die Jens Bürkle meint, wenn er sagt: „Bei der HSG gab es in dieser Saison ein, zwei Ergebnisse, die nicht zur Qualität der Mannschaft passen.“ Denn der Cheftrainer der HBW Balingen-Weilstetten ist trotz der hohen Niederlage des kommenden Gegners überzeugt: „Nordhorn-Lingen gehört zu den Topmannschaften dieser Liga. Ohne Frage.“

Viele einstudierte Spielzüge

Man kennt und schätzt sich. Sowohl in der 1. als auch in der 2. Liga trafen die beiden Vereine aufeinander; Bürkle spricht in hohen Tönen von der HSG: „Das ist ein sehr kompaktes Team mit wenig Schwächen und einer hohen individuellen Qualität.“ Besonders beeindruckt ist Balingens Trainer von den vielen einstudierten Spielzügen des aktuell Tabellenfünften: „Sie haben ein unglaubliches Portfolio. Da ist es für mich in der Spielvorbereitung immer ungemein schwierig, den Spielern alle wichtige Szenen zu zeigen.“
Zu den Stärken des Gegners gehöre zudem das Umschaltspiel. Aus einer guten Abwehr heraus schnelle Gegenstöße forcieren – das ist aber auch eine Stärke der HBW. Eigentlich. Denn im letzten Spiel der Balinger gegen den Tabellenletzten, die Wölfe Würzburg, hat Bürkles Team gleich acht Gegenstöße nicht verwandeln können. Man habe das Thema angesprochen – aber ohne diesen Chancenwucher größer zu machen als notwendig. „Natürlich müssen wir bei den Torabschlüssen konsequenter sein und dürfen nicht so viele fahrlässige Ballverluste haben“, sagt Bürkle.

Drei Topspiele in Folge

Konsequenz in den Aktionen werden die „Gallier“ nicht nur am Samstagabend, 8. April, brauchen, sondern generell in den kommenden Wochen. Denn nach dem Auswärtsspiel gegen Nordhorn-Lingen empfängt die HBW am Freitag, 14. April, 19.30 Uhr, Dessau-Rosslauer (Tabellenvierter) und dann eine Woche später am Samstag, 22. April, die TUS N-Lübbecke, Anpfiff um 19 Uhr. Drei Topspiele also in Folge für Balingen-Weilstetten, immerhin mit zweimal Heimvorteil in der Sparkassen-Arena.
Und umso erfreulicher: Mit Filip Vistorop und Kapitän Felix Danner kommen zwei absolute Leistungsträger zurück ins Team; sie haben sich von ihren Verletzungen komplett erholt. Der Kader ist also in Bestbesetzung. Fast. Denn wahrscheinlich wird Guilherme Linhares de Souza in Lingen wegen Knieproblemen fehlen. „Bei ihm wird es wohl nicht reichen“, sagt Jens Bürkle.