Ein torloses 0:0 in Fulda, ein 2:2 in Homburg und zuletzt ein 2:2 zu Hause gegen Kassel – nach drei Unentschieden in Folge könnte man annehmen, dass Martin Braun genug von Punkteteilungen hat. „Das kann man so aber nicht sagen“, erklärt der Trainer der TSG Balingen. „Ein Punkt in Offenbach würden wir gerne mitnehmen. Je nach Spielverlauf wäre das vollkommen in Ordnung.“
Braun sieht die Offenbacher in diesem Verfolgerduell als Favorit. Die Kickers stehen in der Tabelle auf Platz drei, die Balinger mit lediglich zwei Zählern weniger auf Rang fünf. Mit einem Sieg könnte die TSG Offenbach überholen, doch Braun bremst ein. „Wichtig ist, dass wir unsere Aufgaben erledigen und ein gutes Spiel machen.“ Mit den Leistungen in den vergangenen Spielen ist er zufrieden, trotz mehrfacher Punkteteilung. „Es gibt natürlich immer Dinge, die wir besser machen können. Aber insgesamt war das sehr ordentlich.“

Zuletzt mehrfach Führungen verspielt

Ärger ist bei Braun nicht herauszuhören – trotz zuletzt späten Gegentreffern, die die Balinger mehrfache Führungen kosteten. In Homburg war man bis zur 83. Minute mit 2:0 in Führung und kassierte in der 87. Minute den Ausgleich. Gegen Kassel in der 89. Minute. Braun sieht diese Tendenz gelassen. „Das gehört eben zum Fußball dazu. Es gibt Phasen, da kassiert man späte Gegentore, und es gibt Phasen, da erzielt man selbst späte Tore.“
Mit 25 Gegentoren in 23 Partien können beide Mannschaften auf eine gute Abwehr bauen. „Wir werden nicht viele Chancen bekommen“, sagt Braun deshalb. Diese gelte es konsequent zu nutzen. Wenn das gelingt, kann die Atmosphäre am Bierberer Berg noch mehr mitreißen als ohne schon. Freitagabend, Flutlicht, zwei Mannschaften auf Augenhöhe: „Das wird ein schönes Spiel für uns vor einer tollen Kulisse.“

OFC mit viel Wut im Bauch

Diese Kulisse am heimischen Bieberer Berg möchten natürlich auch die Gastgeber für sich nutzen – vor allem, weil sie nach der 0:2-Niederlage gegen den VfR Aalen etwas wiedergutmachen müssen. „Nach so einem Spiel ist man wütend, weil wir keine gute Leistung gezeigt haben“, sagt OFC-Führungsspieler Dejan Bozic. „Diese Wut gilt es morgen Abend umzusetzen – die Intensität im Training ist jedenfalls sehr hoch.“
Das sieht auch Offenbachs Cheftrainer Ersan Parlatan so. Die Energie müsse man nun in jedem Spiel bis Saisonende zeigen: 33 Punkte aus 11 Spielen – so lautet die ambitionierte Vorgabe.
Dass es im Umfeld um die Mannschaft aufgrund der Pleite in Aalen unruhig geworden ist, hat Parlatan nicht so wahrgenommen. „Wir haben definitiv nicht alles abgerufen, aber ich werde diese Niederlage auch nicht dramatisieren. Die Mannschaft wird eine Reaktion zeigen.“ Der OFC-Trainer erwartet einen leidenschaftlichen Auftritt. Ob man mit einer 3er- oder einer 4er-Kette gegen Balingen spielen wird, entscheidet das Trainerteam erst am heutigen Freitag. „Wir haben jedenfalls beide Varianten trainiert.“

Fragezeichen hinter Vochatzer

Die TSG kann zumindest auf einen nahezu vollen Kader zurückgreifen. Laut Trainer Martin Braun sind auch die vier zuletzt erkrankten Spieler zurück, beziehungsweise haben zumindest einmal mittrainiert. Ein Fragezeichen steht hinter Leander Vochatzer. „Er kommt zwar zurück, hat aber noch Probleme mit dem vorderen Fußballen.“ Man wird erst vor dem Spiel sehen, ob bei Vochatzer alles funktioniert.