Endgültige Entscheidungen in Sachen Meisterschaft fallen am 24. Spieltag in der Landesliga Staffel 4 zwar noch nicht, doch Vorentscheidungen, wohin die Reise für die sechs noch in der Liga vertretenen Zollern-Vereine geht, sind durchaus zu erwarten. Während das Topspiel am Ostersamstag ab 18.30 Uhr ohne Wenn und Aber zwischen Balingen II und Straßberg stattfindet, muss sich zuvor bereits der FC 07 Albstadt im württembergischen Allgäu beim TSV Heimenkirch behaupten. Der TSV Trillfingen darf zumindest noch auf den Klassenerhalt hoffen, muss dafür aber die hohe Auswärtshürde beim SV Oberzell erfolgreich nehmen. Indessen geht es für die beiden weiteren Zollern-Vereine SV Dotternhausen und TSV Nusplingen darum, sich weiterhin mit guter Moral und Einstellung aus der Landesliga von Spieltag zu Spieltag sportlich fair zu verabschieden.
 
TSG Balingen II gegen TSV Straßberg (Sa., 18.30). Balingens Coach Denis Epstein verweist mit Respekt darauf, dass der Gegner TSV Straßberg eine ähnlich starke Entwicklung genommen habe wie seine Balinger U 23. Daher geht er zu Recht von einem echten Spitzenspiel aus. Epstein hat zudem festgestellt, dass man im Balinger Lager schon merke, „dass die Gegner immer mehr Respekt vor uns haben“. Er erwarte von seiner jungen Mannschaft jedenfalls „eine hoch konzentrierte Leistung von der ersten Minute an“. Ein Rezept für den Aufschwung, den sein Team nimmt, gebe es nicht. „Außer, dass wir von Spiel zu Spiel eine immer größere Entwicklung nehmen.“ Im Hinspiel sei seine TSG-Zweite am nahen Albtrauf überlegen gewesen und die Gastgeber seien nicht richtig ins Spiel gekommen. Aber dies sei Vergangenheit. Nun würden seine Youngster vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem punktgleichen Zweiten aus Straßberg „brennen“, betont Denis Epstein.
Beim TSV Straßberg weiß man natürlich um die Schwere dieses Zollern-Derbys und Coach Stefan Bach weist die Favoritenrolle den gastgebenden Balingern zu. Nicht nur, weil die bereits bei ihrem 3:1-Vorrundensieg in Straßberg eine klasse Leistung abgeliefert hätten, sondern vor allem auch, weil das junge Team von Denis Epstein kompakt auftrete, temporeich agiere und technisch gut ausgebildet sei. Aber immerhin kann er in Sachen eigenes Personal wieder etwas durchatmen. Personell stehen Bach nach Lage der Dinge am heutigen Samstagabend wieder Sascha Wissenbach und Marc Kleiner zur Verfügung. Und obwohl Balingen II Favorit sei, rechnen sich seine Straßburger durchaus etwas aus, betont Stefan Bach selbstbewusst. Erklärtes Ziel bleibe es nach wie vor, „so lange wie möglich da oben dabei zu bleiben“. Und immerhin reise der TSV Straßberg mit einem Tore-Plus von acht Treffern runter nach Balingen. „Wir wissen, was dort auf uns zukommt und haben auch auf unserem kleinen Kunstrasen trainiert. Aber wir sind bereit und freuen uns auf dieses Derby“, gibt sich Stefan Bach kämpferisch.
TSV Nusplingen gegen FV Olympia Laupheim (Sa., 15.30 Uhr). Die deftige 1:7-Packung der Nusplinger in Riedlingen wurde aufgearbeitet und das Team von Eddi Huber erhofft sich, dass sich in Riedlingen gemachte Fehler auf eigenem Terrain gegen das viertplatzierte Spitzenteam aus Laupheim nicht wiederholen. Huber betont gegenüber der SÜDWEST PRESSE, dass die in Riedlingen gemachten Fehler aufgearbeitet und seine Fünferkette entsprechend geschult wurde. Angesprochen hat er dabei auch die mangelnde Kommunikation innerhalb dieser, aber auch die zu großen Abstände zur davor postierten Viererkette, weshalb auch kein Druck auf die ballführenden Sechser der Riedlinger aufgebaut werden konnte. Deshalb erwartet Eddi Huber heute gegen Laupheim ein stabileres Auftreten seiner Defensivreihen und will erreichen, bei einem möglichen Rückstand nicht einzubrechen.
Jedem in Nusplingen sei bewusst, dass mit Laupheim bereits der nächste Kracher auf den TSV wartet, wenngleich dieser im Moment wohl nicht gerade in Topform sei. Von seinem Team erwartet Huber, dass dieses gerade in Sachen Defensivverhalten so auftritt, „dass sich der Gegner gegen uns nicht wieder Selbstvertrauen holen kann“.
  
SV Dotternhausen gegen FC Ostrach (Sa., 18.30 Uhr). Dass der SV Dotternhausen über spielerisches Potenzial verfügt, hat er zuletzt zumindest in der ersten Hälfte im Derby in Albstadt eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wenngleich das Team von Fabio Gallinaro am Ende halt doch wieder als Verlierer dastand. Doch das Positive aus Albstadt will Dotternhausens Coach mit ins Spiel gegen Schlusslicht FC Ostrach nehmen, das zuletzt mit einem fulminanten 5:0-Erfolg über die TSG Ehingen für Aufmerksamkeit sorgte.
„Wir wollen uns Selbstvertrauen durch einen Heimsieg holen. Ohne Druck und befreit zu spielen, heißt unsere Devise. Das gibt uns hoffentlich ein Stück weit die Lockerheit und den Mut in unseren Aktionen“, sagt Gallinaro. Dass mit Luca Päsch, Simon Lehmann, Kevin Bosch, Daniel Zobel und eventuell auch Elias Maiberg gleich fünf Akteure fehlen könnten, will Fabio Gallinaro „mit viel Leidenschaft und Engagement ausgleichen“.
TSV Heimenkirch gegen FC 07 Albstadt (Sa., 15.30 Uhr). Alexander Eberhart, erfahrener Coach des FC 07 Albstadt, fährt als Tabellensiebter entspannt ins württembergische Allgäu. Und entspannt kann er auch sein, denn sein Team liegt mit gerade mal drei Zählern Abstand auf den Zweiten und Lokalrivalen Straßberg auf absoluter Schlagdistanz zur Spitze und in Albstadt weiß man natürlich, dass Spitzenreiter FV Rot-Weiß Weiler sein heutiges Gastspiel bei den unbequem zu spielenden und heimstarken Mengenern noch längst nicht gewonnen hat. Was Eberhart fuchst, sind die derzeitigen Platzverhältnisse: „Wir spielen entweder auf tiefem Boden oder auf Kunstrasen, und das Woche für Woche“, klagt er.
Er spielt damit auch auf den kleinen Kunstrasenplatz in Heimenkirch an, auf dem sich seine Elf behaupten muss. Doch Alexander Eberhart hat ein Rezept, um mit diesen widrigen Umständen, dazu noch auf einem in die Jahre gekommenen Heimenkircher Kunstrasen, zurechtzukommen: „Wir müssen reaktionsschnell sein und mit einem oder zwei Kontakten spielen. Denn es wird nicht viele Räume geben“, glaubt er.
Zudem erinnert er an die „brandgefährlichen Standards“ von Heimenkirch. „Da müssen wir hellwach sein.“ Ungeachtet dessen glaubt er aber an sein Team und will, dass dieses seine Erfolgsserie fortsetzt „und wir Stück für Stück in der Tabelle weiter nach oben kommen“. „Ich bin guter Dinge, dass uns das gelingt, denn wir haben ein gutes Team“, sagt er selbstbewusst.
SV Oberzell gegen TV Trillfingen (Sa., 15.30 Uhr). Es sind nicht nur die gesperrten Schlüsselspieler Rico Wentsch und David Kleinfeld, die Trillfingens Spielertrainer Dennis Söll vor dem Trip ins oberschwäbische Oberzell fehlen, sondern zu ihnen gesellen sich noch weitere wichtige Akteure aus verschiedenen Gründen. Söll ist gezwungen, auf Spieler aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft zurückzugreifen und dämpft dementsprechend die Erwartungen und Hoffnungen vor diesem schweren Auswärtsspiel. Gegner Oberzell liegt aktuell nämlich zehn Zähler vor Trillfingen und die Stadtteil-Haigerlocher könnten den Abstand bei einem Auswärtssieg auf sieben Zähler verkürzen.
Doch Dennis Söll bezeichnet solche Überlegungen als „utopisch“. Er sieht es vielmehr pragmatisch und hofft, dass sein Team defensiv stabil steht und seine Vorgaben nach Möglichkeit gut umsetzt. So sei zunächst einmal oberstes Ziel, nicht unter die Räder zu kommen. Dennoch wolle sein TSV Trillfingen natürlich versuchen, „das Beste aus dieser Situation zu machen“.