Es war schon weit vor Anpfiff eine besondere Anspannung in der seit Tagen ausverkauften Helios-Arena zu spüren. SERC-Trainer Harold Kreis vertraute der Mannschaft, die am Dienstag im DEL-Spiel in Düsseldorf mit 2:3 nach Penaltyschießen unterlag. Schwenningen begann schwungvoll, ohne große Torchancen zu haben. SERC-Goalie Joacim Eriksson musste hingegen die Schüsse von Julian Chrobot und Maximilian Kammerer abwehren. Dann aber auch drei gute Möglichkeiten für die Gastgeber in dem stimmungsvollen Stadion. Miks Indrasis, Brandon DeFazio und Boaz Bassen brachten die Scheibe aber nicht an Haie-Keeper Mirko Pantkowski vorbei.
In der 17. Minute ging Köln in Front. Alex Trivellato hatte die Scheibe verloren, der Schuss von Chrobot schien aber auch nicht unhaltbar. In der 19. Minute zog Ville Lajunen ab und Daniel Pfaffengut fälschte zum 1:1 ab. Die Halle tobte. Doch Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels traf Kammerer die Latte und Moritz Müller netzte im Nachschuss zum 2:1 für die Domstädter ein.

Direkte Konkurrenten liefern

Die direkten Schwenninger Konkurrenten um den Einzug in die Pre-Play-off lagen zur Drittelpause hingegen vorne. Frankfurt führte mit 1:0 in Nürnberg und Berlin mit 2:0 in Augsburg. Die Löwen und die Eisbären bauten im zweiten Drittel ihre Führungen aus. Dies blieb natürlich auch dem Publikum in der Helios-Arena nicht verborgen. Die Stimmung war nicht mehr euphorisch, sondern nachdenklich.
Kreis würfelte seinen Reihen bunt durcheinander. Für Köln hatten Nicholas Baptiste und Kammerer gute Chancen. Es schien so, als wären die Wild Wings irgendwie gehemmt. Dann aber zog Florian Elias auf und davon und glich kurz vor Ablauf des Mitteldrittels aus. Frankfurt führte nach zwei Dritteln mit 5:1, Berlin mit 4:1. Das bedeutete, Schwenningen musste gegen die Haie unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die Pre-Play-off zu haben. Im dritten Drittel mussten gleich zwei Haie auf einmal in die Kühlbox. Die große Chance für die Schwäne in Front zu gehen, das Powerplay war aber schwach. Dann vier gegen drei Überzahl für Schwenningen. Wieder war es nicht gut genug ausgespielt. Auf der anderen Seite traf Jason Bast nur den Pfosten. Es ging in die Verlängerung.

Overtime dauert 71 Sekunden

Der SERC musste unbedingt siegen, um noch eine Chance auf Rang zehn zu haben. Der Druck also immens – und nur 71 Sekunden waren gespielt, als Austin für Köln zum Sieg traf.
Am Sonntag, 14 Uhr, gastieren die Wild Wings in ihrem letzten Hauptrundenspiel bei den Eisbären Berlin. Dies ist allerdings nur noch eine Kaffeefahrt, den Schwenningen kann die Pre-Play-off mit der Niederlage nicht mehr erreichen.

Das Spiel der Schwäne in Zahlen

Tore: 0:1 17. Chrobot, 1:1 19. Pfaffengut (Lajunen), 1:2 20. Müller (Kammerer), 2:2 40. Elias (Lajunen), 2:3 62. Austin.
Strafen: Schwenningen sechs, Köln zwölf Minuten.
Schiedsrichter: Sean MacFarlane (USA) und Andris Ansons (Lettland).
Zuschauer: 5135 (ausverkauft) wit