Einen Tag vor dem Auftakt in die Restrunde der Regionalliga Südwest machten sich die Fußballer der TSG Balingen auf den Weg nach Fulda. 330 Kilometer Entfernung und neun Zähler in der Tabelle trennen den Zweiten und seinen ersten Pflichtspielgegner im Jahr 2023, die SG Barockstadt Fulda. „Nach sechs Wochen Vorbereitung sind alle froh, dass es wieder losgeht“, sagt Trainer Martin Braun. Die Winterpause war ungewöhnlich lang. Fast drei Monate liegen zwischen dem 4:2-Sieg gegen den VfR Aalen und die anstehende Partie beim Aufsteiger. Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
Ereignisreiche Woche liegt hinter der TSG Balingen
Der Cheftrainer, der erst vor kurzem seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert hat, sieht seine Mannschaft „so gut vorbereitet, wie es geht“. Die Bilanz der vergangenen Wochen fällt positiv aus: Nur eines von acht Testspielen gab der Viertligist – die 0:1-Niederlage gegen die Aufstiegs-ambitionierten Oberligisten Stuttgarter Kickers – aus der Hand. Verzichten, das steht schon länger fest, muss der 54-Jährige auf Luca Kölsch, Tobias Dierberger und Nyamekye Awortwie-Grant. Fragezeichen stehen außerdem hinter den angeschlagenen Jan Ferdinand, Lukas Ramser und Pedro Almeida, bei denen kurzfristig entschieden wird. Alle drei sind im Mannschaftsbus nach Fulda mitgefahren. Trainer Braun erwartet einen lauf- wie zweikampfstarken Gegner, der eine gute Saison spielt. Immerhin steht der Aufsteiger auf Tabellenrang 9 und hat sich in der ersten Saisonhälfte gegen die Teams aus dem oberen Tabellendrittel achtbar geschlagen. Nur gegen Ligaprimus SSV Ulm 1846 gab es eine Niederlage, gegen den FC Homburg (3:1-Sieg) und Kickers Offenbach (1:1-Remis) holten sie Punkte. Auch im Hinspiel gegen die TSG Balingen, als beide Klubs am vierten Spieltag noch gar nicht so recht wussten, wo sie stehen, gab es beim 0:0-Remis eine Punkteteilung. Trainer Braun will an seiner Herangehensweise, die überaus erfolgreich war und die TSG zum Überraschungsteam der Liga manövrierte, nichts ändern: „Unser Ziel ist es, so gut als möglich zu spielen. Dann wissen wir, dass wir gegen jeden Gegner in der Liga gewinnen können.“
Lizenzunterlagen für die 3. Liga eingereicht
Abseits des Spielfeldes liegt eine ereignisreiche Woche hinter dem Verein. Geschäftsführer Jan Lindenmair hat seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben. Der 44-Jährige verändert sich beruflich und wechselt zu einem Stuttgarter IT-Unternehmen. Als „schmerzlichen Abgang“ bezeichnet es der Verein. Lindenmair, der sich auf den Re-Start freut, sagt selbst: „Für mich persönlich ist es schon eine Art Abschiedstour. Das genießt man dann doch anders.“
Noch aber sind 14 Partien zu spielen. Mit der fristgerechten Einreichung der Lizenzunterlagen für die 3. Liga gibt es vor dem Auftakt noch eine Premiere bei der TSG Balingen zu vermelden. Jetzt kann es wieder losgehen.
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Vereine haben mindestens die Lizenzunterlagen für die 3. Liga eingereicht: SSV Ulm 1846, TSG Hoffenheim II, Kickers Offenbach, TSV Steinbach Haiger, FC Homburg und TSG Balingen.