Fast 100 Tage mussten die Fans der TSG Balingen warten, ehe wieder ein Heimspiel in der Regionalliga Südwest in der Bizerba-Arena geboten wird. Nach zuletzt zwei Unentschieden (0:0 bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und 2:2 beim FC Homburg) geht es am Samstag ab 14 Uhr gegen den KSV Hessen Kassel. Die Gäste aus Hessen befinden sich mit 17 Punkten aus 21 Spielen voll im Abstiegskampf und rangieren momentan auf Tabellenplatz 14 noch über dem Strich. Bei einem Blick auf das Torverhältnis (19:35) wird deutlich, dass es beim KSV ganz klar in der Offensive klemmt. Nur Wormatia Worms (18) und das Schlusslicht FC Rot-Weiss Koblenz (14) hat im bisherigen Saisonverlauf weniger Tore erzielt. Auch der Start nach der Winterpause verlief für die heutigen Gäste nicht zufriedenstellend. Das wichtige Kellerduell beim SGV Freiberg ging mit 0:1 verloren, die zweite Partie gegen den VfR Aalen wurde auf kommenden Dienstag verlegt. Aus einer kompakten Defensive heraus wollen die KSV-Kicker die TSG Balingen vor Probleme stellen und mindestens einen Zähler für sich verbuchen.„Wir haben uns in der Defensive stabilisiert. Am Anfang der Saison haben wir sehr einfache Gegentore kassiert“, erklärt Kassels Cheftrainer Tobias Damm, der seit 2010 bei den Hessen im Amt ist und somit Rekord-Übungsleiter in der Regionalliga ist. Außerdem habe man im Spiel nach vorne eine Veränderung vorgenommen: „Wir haben jetzt viele Situationen, die zu Flanken führen und eine gute Besetzung im Strafraum. Das wollen wir weiter vorantreiben“, so Damm weiter. Die Balinger sind somit gewarnt. Personell muss der Gastgeber auf Leander Vochatzer verzichten, der sich in der vergangenen Woche einen völlig unnötigen Platzverweis abholte und so seinem Team für die Partie gegen Kassel fehlen wird. Lukas Foelsch und Henry Seeger sind beide erkältet und werden ebenfalls nicht zum Kader gehören. Dafür kehrt der in Homburg gelbgesperrte Sascha Eisele genau so zurück, wie Moritz Kuhn und Lukas Ramser. Lediglich hinter dem angeschlangenen Jonas Vogler steht noch ein Fragezeichen. Balingens Cheftrainer Martin blickt mit etwas Wehmut auf die Partie am vergangenen Samstag in Homburg zurück: „Wenn man zehn Minuten vor Schluss mit 2:0 führt, will man auch gewinnen. Am Ende haben wir es dem FCH aber zu leicht gemacht, um vor unser Tor zu kommen.“
Dies soll nun im Duell mit dem KSV deutlich besser werden. Ein besonderes Augenmerk muss die TSG-Abwehr dabei auf die beiden KSV-Winterneuzugänge Sercan Sararer und Alban Meha richtigen, die der nordhessischen Offensive mit ihrer Erfahrung weiterhelfen sollen. Sararer spielte zuletzt bei Türkgücü München und bringt es auf 35 Bundesliga- und 129 Zweitligaspiele. Der 36-jährige Ex-Reutlinger Meha hatte 2021 seine Karriere eigentlich schon beendet und will mit seiner Erfahrung den KSV nun vor dem Abstieg bewahren.
„Kassel kommt über das Kollektiv und hat auch ganz gute Einzelspieler. Bisher hatten sie etwas Verletzungspech“, analysiert Braun den bisherigen Saisonverlauf der Gäste.