Am liebsten stehen die acht Mitglieder des Fanclubs „Rosso Nero“ samt ihrer Freunde an der Bande beim Göppinger Sportverein und unterstützen die Oberliga-Fußballer bei ihren Spielen gegen die zum Teil namhafte Konkurrenz wie Stuttgarter Kickers oder SSV Reutlingen. Die Kickers etwa hätten am vergangenen Samstag an der Hohenstaufenstraße auflaufen sollen, der Sportverein wollte mit diesem Spitzenspiel vor großer Kulisse in das Jahr seines 125-jährigen Jubiläums starten.
Göppinger Fanclub macht sich Gedanken, wie man helfen kann
Stattdessen: leeres Stadion, Corona-bedingte Einschränkungen im öffentlichen Leben, aber auch Fußball-Fans, die sich Gedanken machen, wie man in diesen Zeiten Gutes tun kann – das gilt auch für die Mitglieder von „Rosso Nero“, acht Männer zwischen 16 und 38 Jahren, denen zunächst einmal natürlich der Fußball fehlt. „Wir können zum einen nicht mehr selbst kicken, zum anderen fehlen uns die Besuche im Stadion. Aufs Spiel Sportverein gegen die Kickers hatten wir lange hingefiebert und uns schon Choreografien überlegt“, berichtet mit Philipp Türck einer der „Rosso Nero“-Gründer. Der 29-jährige Bankkaufmann, der im Profibereich mit dem Karlsruher SC sympathisiert, weiß aber auch: „Wir haben jetzt eine Situation, die noch nie da war, und die wir nur bewältigen, wenn wir alle zusammenhalten.“ Gleichzeitig wollen die acht jungen Männer ein Zeichen setzen.
Hilfe beim Einkaufen und sonstige Botengänge
„In der Öffentlichkeit gibt es manchmal ein falsches Bild von Fußballfans, deshalb wollen wir dies korrigieren und einen Beitrag leisten“, fasst Türck den Beschluss seines Fanclubs zusammen. Man habe in den vergangenen Tagen mit all den Neuigkeiten zur Corona-Krise überlegt, wie sich das Team, zum Teil auch von Kurzarbeit betroffen, einbringen könne. Heraus kam: „Wir bieten den Menschen unsere Hilfe an, wir wollen für die älteren Leute und Menschen, die zu Risikogruppen gehören, Einkäufe und sonstige Botengänge, eventuell zur Apotheke, erledigen“, so Türck, der klarmacht, dass er und seine Mitstreiter dieses Angebot auch über die aktuelle Virus-bestimmte Zeit hinaus aufrechterhalten möchten. Den ersten Kontakt können die Menschen, die dieses Angebot in den kommenden Tagen gerne nutzen würden, über eine formlose E-Mail herstellen, entweder an [email protected] oder auch an [email protected]. Sollten die in Frage kommenden Personen nicht online sein, so hoffen die Initiatoren, dass das Umfeld (Enkel, Kinder) den Kontakt herstellt, um dann direkt telefonisch alles weitere zu klären. Unter anderem auf den Internetseiten des SV Göppingen ist die Aktion des Fanclubs ebenfalls zu finden.